Nasa-Mission «Artemis 1» startet nach Verschiebungen zum Mond
Mehrmals musste die Nasa der Launch ihrer Mission «Artemis 1» verschieben. Jetzt ist die Rakete gestartet – mit zwei Puppen an Bord.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch startete die «Artemis 1» zu ihrem ersten Testflug zum Mond.
- Die Nasa-Mission ist noch unbemannt, das soll sich jedoch bald ändern.
- An Bord der jetzigen Rakete sind zwei Puppen, welche Astronauten simulieren.
Die Mondmission der Nasa, «Artemis 1», stand unter keinem guten Stern. Am Mittwoch ist die «Space Launch System»-Rakete nach mehreren Verschiebungen vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Nun ist die unbemannte Kapsel «Orion» unterwegs zum Mond. Die US-Raumfahrtbehörde hat den Start Live im Internet gezeigt.
Am 11. Dezember soll «Orion» wieder auf die Erde zurückkehren. Bis dahin befindet sie sich drei Wochen lang in einer Umlaufbahn um den Mond.
Die Mission stand bislang unter keinem guten Stern: Nach Verzögerungen und Kostenexplosionen bei Entwicklung und Bau musste der erste Teststart bereits zahlreiche Male verschoben werden. Unter anderem wegen zwei aufeinanderfolgender Stürme und verschiedener technischer Probleme.
Nasa plant weiteren Start 2025
Mit dem Programm «Artemis» sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen. Erstmals wird auch eine Frau und eine nicht-weisse Person dabei sein.
Bei der Mission sollen zunächst vier Astronauten mit «Orion» in die Mondumlaufbahn gebracht werden. Dort sollen zwei von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen. Geplant ist der Start derzeit frühestens 2025. Auch ein Rover soll mit.
Zudem sollen auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn Aussenposten entstehen, auch als Basis für eine spätere Mars-Mission. Auch die europäische Raumfahrtagentur Esa und die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder sind an dem Projekt beteiligt.
Die bislang letzten Menschen hatte die Nasa 1972 mit der «Apollo 17»-Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als bislang einziges Land mit den «Apollo»-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.
«Artemis 1» beherbergt zwei Puppen
Bei der «Artemis 1»-Testmission sind noch keine Menschen an Bord, aber zwei Puppen – oder «Astronautinnen-Phantome». Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) nennt sie: Zohar und Helga. Es handelt sich um ein Projekt mit deutscher und israelischer Beteiligung. Getestet wird, ob eine in Israel entwickelte Schutzweste besonders einen weiblichen Körper effektiv vor gefährlicher Weltraumstrahlung schützen kann.
«Die Wartezeit vor dem Start haben beide Phantome dank einer ausgeklügelten Stromsparstrategie gut überstanden», hiess es vom DLR. «Helga und Zohar sind fit für den Flug.»