Die Nasa möchte die «Dart»-Sonde in einen Asteroiden steuern, um zu testen, ob man dessen Flugbahn ändern kann. Bereits nächsten Oktober sollen sie kollidieren.
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Die grafische Darstellung zeigt ein Asteroid, der auf die Erde zusteuert. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nasa testet eine Verteidigungsmassnahme für die Erde.
  • Dabei soll eine autonome Raumfahrtsonde auf einen Asteroiden zusteuern.
  • Die Nasa arbeitet mit dem privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk zusammen.
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Im Hollywood-Film «Armageddon» sprengen Stars wie Bruce Willis einen Asteroiden, um dessen Einschlag in die Erde zu verhindern. Die Nasa will nun erstmals etwas Ähnliches mit der unbemannten «Dart»-Mission wirklich versuchen.

Nicht weniger als die «zukünftige Sicherheit der Erde» stehe auf dem Spiel, sagt Clayton Kachele.

Der Manager ist bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa verantwortlich für die Mission «Dart» (Double Asteroid Redirection Test). Mit dieser Mission soll erstmals eine Sonde absichtlich in einen Asteroiden gesteuert werden soll, um dessen Flugbahn zu verändern. Die Sonde soll am Mittwoch (24. November) vom US-Bundesstaat Kalifornien aus starten und kommenden Oktober in den Asteroiden Dimorphos krachen.

Das erinnert an Hollywood-Filme wie «Armageddon - Das jüngste Gericht». In dem Film müssen Stars wie Bruce Willis und Ben Affleck einen direkt auf die Erde zurasenden Asteroiden zerstören.

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Bruce Willis und Ben Affleck wagen sich an die waghalsige Mission, den weltenbedrohenden Asteroiden zu vernichten. - Frank Masi/ Touchstone Pictures

«Dart» sei allerdings «wahrscheinlich keinen Asteroiden-Film wert», sagt Nasa-Manager Kachele. Die rund 330 Millionen Dollar (rund 307 Millionen Franken) teure Mission ist unbemannt. Dimorphos ist auch nicht zur Erde unterwegs, sondern es handelt sich um einen ersten Versuch, die Flugbahn eines Asteroiden abzuändern. «Aber es ist grossartig, dabei helfen zu können, unseren Planeten und kommende Generationen zu schützen.»

Aussterben der Dinosaurier als Vorbild für die Schutzmassnahme

Seit vielen Jahren schon überlegt die Nasa, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte. Dies auch zusammen mit der Europäischen Raumfahrtagentur «Esa». Ein Asteroideneinschlag vor rund 70 Millionen Jahren gilt unter Wissenschaftlern beispielsweise als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben.

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Die Dinosaurier starben vor 66 Millionen Jahren aus. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Derzeit wissen Wissenschaftler von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen könnte. Aber Forscher haben rund 27'000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten identifiziert. Davon rund 10'000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern.

«Asteroiden sind kompliziert», sagte die an der Dart-Mission beteiligte Astronomin Nancy Chabot. «Sie sehen unterschiedlich aus, sie haben grosse Steine, sie haben felsige Stellen, sie haben glatte Stellen, sie haben merkwürdige Formen. Diesen echten Test an einem echten Asteroiden zu machen, dafür brauchen wir Dart.»

Nasa arbeitet mit SpaceX zusammen

Die Sonde sei vergleichsweise «simpel», sagt Nasa-Manager Kachele. Nur eine Kamera hat sie an Bord. Sie soll mithilfe einer «Falcon 9»-Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk von der Vandenberg-Luftwaffenbasis starten.

Rund ein Jahr lang soll die Sonde zu Dimorphos unterwegs sein. Dieser ist eine Art Mond des Asteroiden Didymos, mit einem Durchmesser von rund 160 Metern.

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Eine Falcon 9-Rakete von SpaceX soll die «Dart»-Sonde der Nasa transportieren. - AFP/Archiv

Nach dem Aufprall soll die rund zwölfstündige Umlaufbahn von Dimorphos um mindestens 73 Sekunden kürzer dauern. Möglicherweise könnte diese auch bis zu zehn Minuten verkürzt werden.

Didymos ist zudem nah genug an der Erde. So kann alles mit wissenschaftlichen Instrumenten von unserem Planeten und vom Weltraum aus beobachtet und gemessen werden.

Für eine künftige Verteidigung der Erde braucht man viel Zeit im Voraus

Der Asteroid stellt derzeit den Berechnungen der Nasa-Forscher zufolge keine Gefahr für die Erde dar. Die Mission ist zudem so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde keine Gefahr darstellen sollte. 2024 soll die Esa-Mission «Hera» starten, um die Auswirkungen des Aufpralls genauer zu untersuchen.

All das sei ein erster Versuch, sagt Astronomin Chabot. Denn für die möglicherweise eines Tages wirklich notwendige Verteidigung der Erde auf diese Weise brauche man viel Zeit und Vorlauf. «Wenn ein Asteroid die Erde bedrohen würde, würde man diese Technik viele Jahre im Voraus anwenden wollen, Jahrzehnte im Voraus.»

«Man würde diesem Asteroiden einen kleinen Schubser geben, der zu einer grossen Veränderung hinsichtlich seiner zukünftigen Position führen würde. Dann wären der Asteroid und die Erde nicht mehr auf Kollisionskurs.»

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