Neue Anlaufstelle für angefeindete Wissenschaftler in Österreich

Keystone-SDA
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Österreich,

Während der Corona-Pandemie wurden zahlreiche Wissenschaftler mit Hassnachrichten konfrontiert. «Science Care» in Österreich soll Hilfestellung anbieten.

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Wissenschaftler mit Modell des Coronavirus. (Symbolbild) - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Österreich hat mit «Science Care» eine Anlaufstelle für Forscher geschaffen.
  • Insbesondere während der Pandemie waren Wissenschaftler teils Anfeindungen ausgesetzt.
  • Die neue Plattform soll Hilfestellung anbieten.

Vor allem die Corona-Pandemie hat Wissenschaftler in bisher nicht gekanntem Ausmass ins Licht der Öffentlichkeit gerückt – mit den damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Die österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat am Montag eine eigene Anlaufstelle aufgeschaltet für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich Anfeindungen ausgesetzt sehen.

Unter der Bezeichnung «Science Care» soll die in Wien angesiedelte neue Plattform Wissenschaftern Hilfestellung anbieten, die mit den Schattenseiten der gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung konfrontiert sind, wie die ÖAW mitteilte.

Hassbotschaften während Corona-Pandemie

In der Covid-19-Pandemie habe sich offenbart, dass viele Forscherinnen und Forscher, die mit Hassbotschaften konfrontiert waren, nicht gewusst hätten, wohin sie sich wenden könnten. Das Problem mehr oder weniger allgemeiner Anfeindungen gegenüber Vertretern der Wissenschaft gehe aber über das Reizthema «Corona» hinaus. Betroffen seien auch Forscher, die etwa im Bereich Klima, Gentechnik oder Migration tätig seien und sich dazu zu Wort meldeten.

Wie man mit Hass umgehe oder auf Drohbotschaften reagiere, lerne «man nicht im Studium», so Integrationsforscher und ÖAW-Präsident, Heinz Fassmann. Man erwarte sich von Wissenschaftlern, dass diese auch in der breiteren Bevölkerung Aufklärungsarbeit leisteten, habe aber noch kaum etwas an der Hand, das Betroffenen im Umgang mit negativen Rückmeldungen helfe.

«Dabei erleben sie oft vehementen Widerstand, oft auch hasserfüllte Mails und Nachrichten in den sozialen Medien. Bei Kolleginnen sind leider sehr oft auch sexistische Kommentare darunter», so Fassmann. Die ÖAW müsse hier Verantwortung übernehmen und dürfe Forschende nicht alleine lassen.

Konkrete Hilfe wolle man in Sachen mediale Krisenkommunikation, vor allem bei Anschuldigungen in den Sozialen Medien, leisten. Zudem unterstütze man bei rechtlichen Fragen und mit internationaler Expertise bei Angriffen im Ausland und biete psychologische Hilfestellungen.

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