Neue Methode verbessert Vorhersage von Schneebrett-Lawinen
Forschende entwickeln eine innovative Methode zur besseren Vorhersage von Lawinen.
Mit einer neuen Methode können Forschende Lawinen besser vorhersagen. Mit Experimenten konnten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz und aus Deutschland zeigen, ab welcher Belastung Schneebrettlawinen entstehen. Die neue Methode wurde am Montag in der Fachzeitschrift «Nature Communications» vorgestellt.
Schon ein einzelner Skifahrer kann eine Schneebrettlawine auslösen. Sein Gewicht kann eine schwache Schneeschicht so stark belasten, dass sie zusammenbricht. Dabei kann ein Riss entstehen, der sich ausbreitet, bis sich eine Lawine löst. Fachleute sprechen in diesem Fall von Antirissen.
Experimente mit künstlichen Antirissen
Die grundlegenden bruchmechanischen Eigenschaften hinter diesen Rissen, die zu mächtigen Schneebrettlawinen führen können, seien noch weitgehend unbekannt. Dies schrieb die Technische Universität Darmstadt (TU Darmstadt) in einer Mitteilung zur Studie.
Die Universität leitete die Studie, an der auch Forschende des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos beteiligt waren. Für ihr Experiment montierten die Forschenden Schneeblöcke, die schwache Schneeschichten enthielten, auf einen Schlitten und neigten diesen in verschiedenen Winkeln. Mithilfe von zusätzlichen Gewichten und Schnitten in die schwache Schicht wurde ein Kollaps der Schneesäule ausgelöst, wodurch sich ein Antiriss auszubreiten begann.
Mit diesem Experiment haben die Forschenden eine Methode entwickelt, mit der sie angeben können, ob sich ein Riss unter den gegebenen Belastungsbedingungen ausbreiten wird oder nicht, wie die Universität erklärte. Diese Erkenntnis leiste einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Bruchvorgänge, die zu Lawinenauslösungen führten. Und sie sei zentral für eine verbesserte Lawinenprognose, so die TU Darmstadt.