Öltanker im Jemen gefährdet Trinkwasser von neun Millionen Menschen
Ein im Roten Meer gestrandeter Öltanker gefährdet die Trinkwasserversorgung von neun Millionen Menschen. Eine neue Studie zeigt die katastrophalen Folgen auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein gestrandete Öltanker vor der Küste des Jemens bedroht die Trinkwasserversorgung.
- Eine neue Studie zeigt katastrophale Folgen für Mensch und Umwelt im Falle eines Lecks.
- 2015 wurde das Schiff von Huthi-Rebellen gekapert, von denen die UNO nun Zugang fordert.
Seit die FSO Safer vor sechs Jahren von Huthi-Rebellen gekapert wurde, ist der Öltanker vor der Küste des Jemens gestrandet. Trotz eines Wartungs-Abkommens mit den Rebellen konnte eine entsprechende UN-Mission bislang noch nicht durchgeführt werden.
Jetzt zeigt eine neue wissenschaftliche Studie, welche katastrophalen Auswirkungen ein Leck in dem 45-jährigen Tanker haben könnte. Der im Magazin «nature sustainability» veröffentlichte Artikel beschreibt: «Wir schätzen, dass ein Öl-Leck Mengen von Trinkwasser äquivalent zum Tagesbedarf von neun Millionen Menschen verschmutzen könnte.»
Ebenfalls betroffen wäre die Nahrungsmittelversorgung von etwa 5,7 bis 8,4 Millionen Menschen. Die für den Jemen besonders wichtige Fischerei im Roten Meer könnte fast komplett unterbrochen werden. Diese Industrie würde derzeit in dem von Hungersnöten geplagten Land fast 1,7 Millionen Menschen den Lebensunterhalt ermöglichen.
Öltanker könnte Gesundheitskrise auslösen
Auch für die grossen Häfen des Landes ist der Öltanker mit seiner Ladung von rund 175 Millionen Litern eine Bedrohung. Ein Leck würde den Jemen von etwa 70 Prozent aller humanitären Hilfe, die über diese Häfen läuft, abschneiden. Weiterhin würde die dadurch resultierende Luftverschmutzung zu höheren Hospitalisalisierungszahlen führen. Dies, weil das Risiko für Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen erheblich ansteigen würde – es käme zu einer Gesundheitskrise.
Aus diesen Gründen drängen die Forschenden darauf, möglichst schnell eine Lösung für das Öl auf der FSO Safer zu finden. Sie rufen die internationale Gemeinschaft zu schnellem Handeln auf.