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Ratten sind einer neuen Studie zufolge hilfsbereit

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Österreich,

Wanderratten helfen einander regelmässig, Futter zu beschaffen – und das nicht nur bei engen Verwandten.

Eine Ratte
Eine junge Wanderrate. (Symbolbild) - Wikimedia

Wanderratten handeln oft selbstlos. Einer neuen Studie zufolge helfen sie einander regelmässig, Futter zu beschaffen. Dieses uneigennützige Verhalten zeigen sie demnach nicht nur bei engen Verwandten, sondern allen Artgenossen gegenüber.

Der Verhaltensforscher aus Deutschland und Österreich werteten für die im Fachjournal «Ethology» veröffentlichte Studie 107 Experimente aus 24 Studien neu aus. «Diese Analyse zeigt sehr deutlich, dass sich Wanderratten konsistent nach dem Prinzip des reziproken Altruismus verhalten», sagte Michael Taborsky zur österreichischen Nachrichtenagentur APA. Das heisst, dass sie eine gute Tat mit einer guten Tat selbstlos vergelten.

Weibliche Ratten sind besonders hilfsbereit

Weibliche Tiere fassen dies sogar noch breiter auf und helfen allen, wenn ihnen irgendeine Freundin geholfen hat. Solche «generalisierte Gegenseitigkeit» war bei den Männchen nicht zu beobachten. «Das könnte an geschlechtsspezifischen Unterschieden im Sozialsystem liegen», erklärte der Verhaltensexperte: «Wanderratten-Weibchen haben untereinander sehr viel mehr Kontakte als Männchen».

Bei Männchen gäbe es zudem wenig «friedliche» Aufeinandertreffen, sondern sie handeln eher Rivalitäten um den Zugang zu Weibchen aus.

Die Ergebnisse zeigen, dass gegenseitige, uneigennützige Hilfe (sogenannter reziproker Altruismus) bei nicht miteinander verwandten Tieren in einer Vielzahl von Studien beobachtet wurde, so die Forscher. Sie ist demnach ein nachgewiesener Mechanismus, wie in der Evolution Altruismus unabhängig von der «Verwandtenselektion» entstehen konnte, wo Hilfe an überdurchschnittlich enge Verwandtschaft zwischen den Beteiligten gekoppelt ist. Dies bestätige die Theorie zur Evolution des reziproken Altruismus, die vor über 50 Jahren vom Evolutionsbiologen Robert Trivers aufgestellt wurde.

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Kommentare

User #1457 (nicht angemeldet)

Und für solchen Unsinn und Tierleid kriegen die noch Forschungsgelder? Forschungsgelder sollte niemand kriegen!

User #5891 (nicht angemeldet)

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