Raumsonde «Hayabusa 2» erneut auf Asteroiden Ryugu gelandet
Das Wichtigste in Kürze
- Japanische Mission soll Erkenntnisse über Entstehung des Sonnensystems liefern.
Die Sonde sammelte während ihres kurzen Aufenthalts wie geplant Materialproben aus dem Inneren des Asteroiden, wie Missionsleiter Yuichi Tsuda bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte. Die Landung sorgte für Jubelstürme im Einsatzzentrum.
Im April hatte «Hayabusa 2» aus 500 Metern Höhe in einer bis dato beispiellosen Operation einen künstlichen Krater in den Asteroiden namens Ryugu geschossen. Der Sprengkörper beförderte Material an die Oberfläche des Asteroiden, das zuvor keinen Kontakt zur Atmosphäre hatte. Es soll den Wissenschaftlern Auskunft über die Entstehung des Sonnensystems geben, womöglich auch über den Ursprung des Lebens auf der Erde.
Die Bestätigung der Landung erreichte die Wissenschaftler, nachdem die Sonde den Asteroiden wieder verlassen und die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum wiederaufgenommen hatte. «Wir haben einen Teil der Geschichte unseres Sonnensystems aufgesammelt», sagte Tsuda.
Forschungsdirektor Takashi Kubota nannte die erneut geglückte Landung «mehr als perfekt». Die im Dezember 2014 von der japanischen Weltraumagentur Jaxa auf den Weg geschickte Sonde soll im kommenden Jahr mit den Proben zur Erde zurückkehren.
Der Astrophysiker und Gitarrist der Band Queen, Brian May, hatte dem Jaxa-Team vor der Landung eine Botschaft geschickt. «Die Welt schaut zu. Wir lieben dich, alles Gute 'Hayabusa 2'», sagte May in dem Video.
Rund um den Krater liege «extrem attraktives Material», hatte Tsuda vor der Landung gesagt. «Hayabusa 2» sollte in einem Umkreis von 20 Metern zum Krater landen, um herausgesprengtes Material aufzunehmen. Die japanischen Wissenschaftler vermuten organische Stoffe und Wasser auf Ryugu, die Aufschlüsse über die Beschaffenheit des Sonnensystems zur Zeit seiner Entstehung vor etwa 4,6 Milliarden Jahren geben könnten.
Die kühlschrankgrosse Sonde «Hayabusa 2» war bereits im Februar kurz auf Ryugu gelandet. Im Rahmen der mehrjährigen, umgerechnet knapp 240 Millionen Euro teuren Mission hatte die Sonde Lander und Roboter zu Ryugu gebracht. Darunter war auch das deutsch-französische Landegerät Mascot, das mit seinen Sensoren fast 17 Stunden lang Daten auf der Asteroidenoberfläche gesammelt hatte.