Satelliten von Starlink und Co. erhellen Nachthimmel um 10 Prozent
Bei einer Untersuchung ist diversen Forschern eine enorm hohe Lichtverschmutzung aufgefallen. Diese hängt mit der schieren Anzahl Satelliten im Orbit zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossprojekte wie «Starlink» von SpaceX führen zu einer hohen Anzahl Satelliten im Orbit.
- Aktuelle Untersuchungen stellen nun eine dramatische Lichtverschmutzung fest.
- Schon jetzt ist unser Nachthimmel zehn Prozent heller, als er ohne Satelliten wäre.
Mit einem ausgedehnten Satelliten-Netz Internet auf der ganzen Welt zu verteilen, ist das Ziel der «Starlink»-Mission von SpaceX. Die ambitionierte Idee bringt jedoch unvorhergesehene Komplikationen mit sich und macht Forschenden auf der ganzen Welt zu schaffen. Ein Team slowakischer Forscher beobachtet nun eine überraschend hohe Lichtverschmutzung an unserem Nachthimmel. Dieser ist derzeit bis zu zehn Prozent heller, als er eigentlich sein sollte.
Sehen kommende Generationen wegen Satelliten keinen Sternenhimmel mehr?
Vor knapp 40 Jahren wurden zehn Prozent Lichtverschmutzung als Obergrenze festgelegt, welche zu astronomischen Forschungszwecken nicht überschritten werden dürfe. Dies schreibt das Online-Portal «Heise». Offenbar gibt es schon jetzt keinen Ort mehr, der dieses Kriterium erfüllt.
Herausgefunden hat dies das Team um Miroslav Kocifaj von der Slowakischen Akademie der Wissenschaften. Sie untersuchten ursprünglich die Auswirkungen der wachsenden Anzahl Satelliten in unserer Umlaufbahn.
Anhand eines Modells wurden diverse Objekte im Orbit wie aktive Satelliten, alte Raketenteile und Weltraumschrott beobachtet. So wurde festgestellt, dass der Himmel bereits weltweit durch verstreutes Licht um zehn Prozent aufgehellt wird. In der Arbeit wurden die Forscher*innen von der International Dark-Sky Association (IDA) unterstützt, welche gegen Lichtverschmutzung vorgeht.
Eine so hohe Lichtverschmutzung ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sie sorgt auch bei der Astronomie für Probleme. Laut Mireia Montes vom Space Telescope Science Institute könnten Forschungsprojekte teurer werden, wenn für Beobachtungen länger belichtet werden muss. Dies sei der Fall, wenn die Helligkeit gleichmässig steigt, grössere Schwierigkeiten gäbe es bei variablem Leuchten.
SpaceX's Starlink-Mission ist aus diesem Grund ein kontroverses Thema. Bereits jetzt umkreisen uns über 1300 Satelliten der Mission und die Zahl wächst rasant. Die komplette Konstellation soll eines Tages aus über 30'000 Trabanten bestehen.