Schwarzes Loch lässt hellsten Lichtblitz entstehen
Nach der Sichtung des hellsten Lichtblitzes sind Astronomen erstaunt. Ein Schwarzes Loch entstand und vermutlich resultierte daraus der Lichtblitz.
Das Wichtigste in Kürze
- Weltraumteleskope haben den hellsten jemals gesichteten Lichtblitz eingefangen.
- Astronomen auf der ganzen Welt sind davon fasziniert.
Astronomen haben den hellsten jemals im All gesichteten Lichtblitz durch ihre Weltraumteleskope eingefangen. Der US-Astrophysiker Brendan O'Connor sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass durch den Lichtblitz Energie im Umfang von 18 Tera-Elektronvolt freigesetzt wurde. Das ist eine 18 mit zwölf Nullen. Vermutlich bei der Entstehung eines Schwarzen Lochs, rund 2,4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt, entstand der Lichtblitz.
Dauerte mehrere hundert Sekunden
Der Lichtblitz war am 9. Oktober erstmals von Weltraumteleskopen eingefangen worden. Er besteht aus Gamma-Strahlen, der intensivsten Form elektromagnetischer Strahlung. Das Nachleuchten des Lichtblitzes wird immer noch von Wissenschaftlern in aller Welt beobachtet.
Der Lichtblitz aus Gamma-Strahlen habe mehrere hundert Sekunden gedauert, sagte O'Connor. Er sei wahrscheinlich beim Vergehen riesiger Sterne entstanden, die mehr als 30 Mal so gross wie unsere Sonne gewesen seien. Die Sterne explodierten demnach in einer Supernova und kollabierten dann in ein Schwarzes Loch.
Schwarzes Loch als Entstehungspunkt
Rund um ein Schwarzes Loch bildete sich dabei ein Ring aus Materie. Die wird absorbiert und dann in Form von Energie wieder hinausgeschleudert. Dabei wird eine Geschwindigkeit von 99,99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht.
Der Lichtblitz breche alle Rekorde, «sowohl hinsichtlich der Menge von Photonen», also Lichtteilchen, «als auch der Energie der Photone, die uns erreicht». Dies sagte O'Connor, der das Phänomen mit dem Gemini-Süd-Teleskop in Chile beobachtete. «Etwas so Helles, so nah, ist wirklich ein Jahrhundert-Ereignis.»
So viel Energie wie Sonne in ganzer Lebensdauer
«Der Ausbruch von Gamma-Strahlen setzt im Allgemeinen innerhalb weniger Sekunden die gleiche Menge an Energie frei, die unsere Sonne während ihrer gesamten Lebensdauer produziert», verdeutlichte O'Connor die Stärke des Lichtblitzes. Und dieser sei ausserdem noch der stärkste aller jemals beobachteten Gamma-Strahlen-Lichtblitze.
Er entstand schätzungsweise vor 1,9 Milliarden Jahren. Seine Strahlen erreichten nun nach einer langen Reise durch das All das Blickfeld der Astronomen. Da sich das Universum ausdehnt, liegt sein Entstehungsort nun noch weiter von der Erde entfernt.
O'Connor und seine Kollegen wollen in den kommenden Wochen das Phänomen, das den Namen GRB221009A trägt, weiter beobachten. Damit sie überprüfen können, ob ihre These zu dem Lichtblitz richtig ist. Amateur-Sternengucker können mit ihren Gerätschaften das Phänomen nicht mehr beobachten. Für sie wäre nur der eigentliche Lichtblitz sichtbar gewesen, nicht aber sein Nachleuchten.