Schweizer Nasa-Forschungschef Thomas Zurbuchen tritt zurück
Thomas Zurbuchen gibt seinen Posten bei der Nasa als Forschungschef nach mehr als sechs Jahren ab. Das teilt er auf Twitter mit.
Das Wichtigste in Kürze
- Seinen Posten als Nasa-Forschungschef gibt Thomas Zurbuchen per Ende Jahr ab.
- Während den letzten sechs Jahren leitete der Schweizer das Forschungsteam.
Thomas Zurbuchen steht seit mehr als sechs Jahre an der Spitze des Nasa-Forschungsteams. Nun wird den Posten dieses Jahr er per Ende Dezember abgeben. Am Dienstagabend gab der Berner das auf Twitter bekannt.
After 6+ years running the world’s leading science program, inspiring millions to “dare mighty things" & helping our #NASAScience team accelerate the speed of exploration & discovery, I have decided to resign from my position at @NASA this December: https://t.co/A1rArwiIWZ (1/3) pic.twitter.com/DXQ5pGFXWH
— Thomas Zurbuchen (@Dr_ThomasZ) September 13, 2022
Er habe in seinem Job viel bewirken können. Es sei die intensivste Zeit seines Lebens gewesen. Bei seinem Vorstellungsgespräch habe ihn der zuständige Leiter bei der Nasa gefragt, weshalb er auf einem Schleudersitz Platz nehmen wolle. Bei einem Wechsel in der Nasa-Administration könnte er gefeuert werden.
Zurbuchen antwortete, er sei besser während einiger Monate Einfluss ausüben zu können, statt überhaupt keinen Einfluss zu haben. Er habe versucht, während seiner Zeit als Leiter des Nasa-Forschungsprogramms sein Bestes zu geben.
Rückzug von Thomas Zurbuchen aus zwei Grünen
Er ziehe sich jetzt aus zwei Gründen zurück: Er glaube, es sei die beste Entscheidung für die Nasa, aber auch für ihn persönlich. Es gebe ohne Zweifel andere grossartige Führungskräfte mit neuen Ideen, die ausprobiert werden müssten. Sie sollten eine Chance erhalten.
Jeder habe Schwächen, die sich in der Organisation einer Behörde wie die Nasa niederschlügen. Und diese Schwächen könnten mit der Zeit zur Belastung für das Team werden. Solche Wechsel seien für Behörden wie die Nasa, die nach höchster Qualität strebten, zwingend.
Auf persönlicher Ebene habe er ebenfalls den Eindruck, dass die Zeit für einen Wechsel reif sei. Er wolle neue Fähigkeiten erwerben und weitere Führungserfahrungen sammeln. Er habe als Forschungschef der Nasa die Ziele erreicht, die er sich selbst gesteckt habe.
Zurbuchen von der Nasa gelobt
Thomas Zurbuchen schrieb weiter, er wolle nun erst einmal eine Pause einlegen. Er sei notorisch schlecht bei der Jobsuche, solange er noch mit voller Konzentration bei seiner aktuellen Arbeit beschäftigt sei. Sein Ziel für 2023 sei erst einmal, Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen.
Zurbuchen wurde 1968 in Heiligenschwendi bei Thun geboren. Er studierte Physik und Mathematik an der Universität Bern. Später ging er an die Universität von Michigan in den USA und 2016 zur Nasa. Dort verantwortete er mehr als 100 wissenschaftliche Missionen.
Auch die Nasa gab den Rücktritt von Zurbuchen am Dienstag offiziell bekannt. «Thomas hat unauslöschliche Spuren bei der Nasa hinterlassen», würdigte ihn Nasa-Chef Bill Nelson. Nach einem Nachfolger werde nun gesucht, hiess es von der US-Raumfahrtbehörde.