Sojus-Andockmanöver an Raumstation ISS vorerst fehlgeschlagen

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Russland,

Eine Sojus-Rakete konnte nicht an der ISS andocken. Die russische Raumfahrtbehörde versicherte, für die ISS und ihre Besatzung bestehe «keinerlei Bedrohung».

Sojus ISS Rakete Roboter
Der russische Raum-Roboter Fedor. - Roscosmos space agency/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine russische Rakete sollte den ersten humanoiden Roboter an Bord der ISS bringen.
  • Das Andockmanöver ist jedoch gescheitert – ein zweiter Versuch folgt am Montag.

Bei einer prestigeträchtigen Mission mit einem humanoiden Roboter hat die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos heute Samstag einen schweren Rückschlag erlitten: Die unbemannte Sojus-Rakete, die den ersten menschenähnlichen Roboter Russlands zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen sollte, konnte nicht wie geplant an die Station andocken.

Die Sojus wurde daraufhin in einen Sicherheitsabstand gesteuert, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa erklärte. Ein neuer Versuch zum Andocken könne nach russischen Angaben frühestens am Montag unternommen werden, teilte die Nasa weiter mit.

Das für 7.30 Uhr (MESZ) vorgesehene automatische Andockmanöver sei gescheitert, berichteten russische Nachrichtenagenturen. Die Rakete konnte laut Nasa nicht an das vorgesehene Poisk-Modul andocken. Die Live-Übertragung des Vorgangs auf der Roskosmos-Website wurde abgebrochen.

Die russische Raumfahrtbehörde versicherte, für die ISS und ihre Besatzung bestehe «keinerlei Bedrohung». An Bord der ISS habe es ein Funkproblem gegeben, das «behoben werden kann», sagte der Leiter des russischen Segments der ISS, Wladimir Solowjow. Er stellte einen neuen Andock-Versuch für Montag zwischen 7 und 8 Uhr in Aussicht.

Sojus-Rakete startete am Donnerstag

Die Sojus-Rakete war am Donnerstag gestartet. Auf der ISS soll der humanoide Roboter mit dem Namen Fedor und der Typennummer Skybot F850 zehn Tage lang lernen, wie er die Astronauten unterstützen kann. Langfristig soll Fedor gefährliche Aufgaben wie Weltraumspaziergänge übernehmen.

Der 1,80 Meter grosse und 160 Kilogramm schwere Roboter ahmt Bewegungen nach und lernt auf diese Weise menschliche Handlungsabläufe. So kann er etwa eine Wasserflasche öffnen, wie in seinen Profilen in den Online-Netzwerken steht.

Auf der ISS soll er unter Anleitung des russischen Kosmonauten Alexander Skwortsow lernen, solche Aufgaben auch bei der dortigen geringen Erdanziehungskraft zu erfüllen. Der zuständige Abteilungsleiter bei Roskosmos, Alexander Bloschenko, traut Fedor auch zu, dass er einen Schraubenzieher und Schlüssel korrekt verwenden kann.

Russlands Raumfahrtindustrie leidet

Die russische Raumfahrtindustrie ist weit von ihren Glanzzeiten in der Sowjetära entfernt. Im vergangenen Oktober musste eine bemannte Sojus-Rakete auf dem Weg zur ISS wegen technischer Probleme kurz nach dem Start notlanden.

Der US-Astronaut Nick Hague und sein russischer Kollege Alexej Owtschinin blieben aber unverletzt. Schon vor der aktuellen russischen Mission gab es Projekte mit Robotern im All: Im Jahr 2011 brachte die Nasa den «Robonaut 2» in den Weltraum, der 2018 wegen technischer Probleme ausgemustert wurde. 2013 brachte Japan einen kleinen Roboter zur ISS, der sprechen konnte - allerdings nur Japanisch.

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