ETH Zürich

Sumpfwälder im Kongobecken sind wahre Methan-Quellen

Keystone-SDA
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Zürich,

Tropische Wälder gelten als eine Senke für das Treibhausgas Methan. Eine Studie der ETH Zürich, untersuchte die Methan-Emissionen im dortigen Tropenwald.

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Sumpfwälder im Kongobecken setzt das Treibhausgas Methan frei. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tropenwälder im Kongobecken setzten eine Menge des Treibhausgases Methan frei.
  • Die ETH Zürich erfasst Daten über den Austausch von Lachgas und Methan mit der Atmosphäre.

Die Tropenwälder des Kongobeckens sind eine vergleichsweise kleine Quelle von Lachgas. Dafür setzen sie netto aber anders als andere tropische Wälder das Treibhausgas Methan frei. Das geht aus einer Studie unter Leitung der ETH Zürich hervor.

Das Kongobecken beherbergt den zweitgrössten Tropenwald. Trotzdem gibt es kaum Daten über den dortigen Austausch der Treibhausgase Lachgas und Methan mit der Atmosphäre.

Tropische Wälder senken atmosphärischen Methan

Eigentlich gelten tropische Wälder als eine der wichtigsten natürlichen Quellen von Lachgas und als wichtige Senke für atmosphärischen Methan. Doch diese Annahmen beruhen vor allem auf Messungen aus den Regenwäldern des Amazonas, in Indonesien und dem tropischen Teil Australiens.

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Viehzucht ist ein wesentlicher Verursacher von Methangas. - AFP/Archiv

Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der ETH Zürich zeigt nun, dass sich die Gasflüsse der Tropenwälder des Kongobeckens merklich unterscheiden. Tatsächlich scheinen sie eine Methanquelle zu sein, wie die Forschenden um den ETH-Professor Johan Six im Fachmagazin «Nature Communications» berichten.

Massive Freisetzung von Methan in Sumpfwäldern

Aus den Messungen ging hervor, dass die montanen und Tieflandwälder zwar viel Methan schlucken. Doch in den Sumpfwäldern beobachteten sie eine massive Freisetzung des Treibhausgases. Während der Regenzeit geben diese periodisch überschwemmten Sumpfwälder bis zu 1500 Mal mehr Methan ab als zur Trockenzeit. Damit machen sie die Senken-Leistung der zwei anderen Waldtypen zunichte, wie die ETH Zürich in einer Mitteilung schrieb.

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Sumpfwälder geben während der Regenzeit bis zu 1500 Mal mehr Methan ab als zur Trockenzeit. - dpa

Zudem zeigte sich, dass die Lachgasemissionen vergleichsweise gering sind, was die Forschenden überraschte. Nähere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass Bodenmikroben aus einem Grossteil des Lachgases harmlosen Stickstoff machen. Dadurch wird der Atmosphäre das klimawirksame Gas entzogen.

Zu Methanflüssen im Kongobecken fehlten Daten

Für die Studie führten die Forschenden zwischen den Jahren 2016 und 2020 an mehreren Orten des Kongobeckens Messungen durch. Diese durchstrecken sich über Berg-, Sumpf- und Tieflandwälder. Bisher habe es nur eine Studie zu den Methanflüssen im Kongobecken gegeben, und Daten zu Lachgas hätten gar keine existiert. Dies berichteten die Forschenden.

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Bisher habe es nur eine Studie zu den Methanflüssen im Kongobecken gegeben. - Keystone

Diese Lücke zu schliessen, sei wichtig. Man gehe davon aus, dass die Methan- und Lachgasemissionen den afrikanischen Kontinenten zu einer Nettoquelle von Treibhausgasen machen könnten.

Johan Six und sein Team wollen die Forschung im Kongobecken denn auch weiterführen. Insbesondere möchten sie den Weg des Kohlenstoffs nachzeichnen. Dieser wird wegen Bodenerosion und Überflutungen ins Flusssystem und in Auengebiete eingetragen werde, so die ETH.

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