Supererde nur sechs Lichtjahre von uns entdeckt

Riccardo Schmidlin
Riccardo Schmidlin

Chile,

Für Astronomen liegt der Exoplanet praktisch vor unserer Haustür. Forschende entdeckten eine neue Supererde. Eine eisige Angelegenheit.

Die neu entdeckte Supererde.
Die Supererde ist nur sechs Lichtjahre von uns entfernt. - ESO/M. Kornmesser

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Exoplanet liegt rund 57'000 Billionen Kilometer von der Erde entfernt.
  • Auf der Supererde dürften eisige Temperaturen um die minus 170 Grad Celsius herrschen.

Der von der Erde aus nächste Einzelstern, abgesehen von der Sonne, ist der Barnards Stern. Dort haben Forscher der Europäischen Südsternwarte (ESO) nun einen neuen Planeten entdeckt, welcher unserer Erde ähnelt. Die Supererde ist nur sechs Lichtjahre – also «lediglich» 57'000 Billionen Kilometer – von uns entfernt.

Der Exoplanet tauften die Wissenschaftler auf den unspektakulären Namen Barnard's Star b. Auch wenn der terrestrische Trabant Gemeinsamkeiten mit unserer Erde aufweist, gibt es markante Unterschiede; angefangen bei der Masse. Diese beträgt dort rund 3,2 Mal mehr.

Supererde
Die Oberfläche der Supererde dürfte eine einzige Eiswüste sein. - ESO/M. Kornmesser

Leben, wie wir es kennen, dürfte dort wohl nicht möglich sein. Die Forschungen zeichnen eine schattige und kalte Welt um die minus 170 Grad. Denn anders als die Sonne ist der Barnards Stern kein Hauptreihenstern, sondern ein Roter Zwerg. Diese geben massiv weniger Licht und damit Wärme ab.

Zu sehen ist der Barnards Stern im Sternbild Ophiuchus und dank ihm wurde der Exoplanet überhaupt entdeckt. Denn der Stern weist eine ziemlich geringe Gravitationskraft auf. Dies führte dazu, dass die Supererde nicht flüssig den Zwergen umkreisen konnte, sondern zu Wackeln begann. Durch einen sogenannten Doppler-Effekt machte sich dies in den Farben des Sternenlichts bemerkbar.

Sternbild Ophiuchus
Der Barnards Stern liegt im Sternbild Ophiuchus. - ESO, IAU and Sky & Telescope

Und die Forschung geht weiter: Die Daten der ESO weisen darauf hin, dass es im selben Sternenbild einen weiteren Exoplaneten gibt. Dieser dürfte allerdings weiter weg sein.

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