Viele Tiefsee-Lebewesen laut Forschern vom Aussterben bedroht
Laut Forschern sind 184 Tiefsee-Lebewesen vom Aussterben bedroht, ein Viertel davon akut. Sie fordern Massnahmen zum Schutz der Arten.
Das Wichtigste in Kürze
- 184 Tiefsee-Lebewesen wurden auf die Rote Liste gefährdeter Arten aufgenommen.
- Laut den Forschern sind ein Viertel davon akut vom Aussterben bedroht.
- Sie fordern Massnahmen zum Schutz, vor allem im Tiefsee-Bergbau.
Dutzende Arten in der Tiefsee sind Forschern zufolge vom Aussterben bedroht. Nach Untersuchungen von Wissenschaftlern der Queen's University Belfast und anderen internationalen Forschern sind 184 Lebewesen der Tiefsee auf die sogenannte Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) gesetzt worden, wie die Universität am Freitag mitteilte.
Zwei Drittel davon sind den Forschern zufolge akut bedroht, wie sie im Journal «Frontiers in Marine Science» berichten. Die Autoren forderten schärfere Massnahmen, um etwa Tiefseebergbau stärker zu reglementieren.
Bisher wurden für die Rote Liste mehr als 140'000 Arten hinsichtlich ihrer Gefährdung bewertet. Nicht alle sind bedroht. Rund 15 Prozent der eingetragenen Arten leben in den Meeren. Bislang fanden sich aber den Autoren zufolge kaum Tiere aus der Tiefsee darauf.
Bei ihrer Untersuchung haben sich die Forscher insbesondere auf Arten konzentriert, die an sogenannten hydrothermalen Quellen leben – nur eines von vielen Ökosystemen in der Tiefsee. Die Artenvielfalt an diesen Quellen wird mit jener von Regenwäldern oder Korallenriffen verglichen. Weltweit gibt es rund 600 solcher Quellen.
Von den 184 Arten, die nun auf der Roten Liste stehen, gelten 39 Prozent als vom Aussterben bedroht. Insbesondere im Indischen Ozean steht es den Forschern zufolge schlecht um die Lebewesen. «Das deckt sich mit der Vergabe von Tiefseebergbauverträgen, die von der Internationalen Meeresbodenbehörde gewährt wurden, was das Risiko hervorhebt, dass der Bergbau Arten gefährdet und deutlich zeigt, warum wir diese Daten benötigen», schrieben die Forscher.
25 der 184 untersuchten Arten gelten dank Schutzmassnahmen als nicht gefährdet, 45 als eher gering gefährdet. Sie stehen zur Beobachtung aber dennoch mit auf der Roten Liste.