Zunehmende Intransparenz bei Manipulation durch soziale Medien

Lisa Seyde
Lisa Seyde

USA,

Das Superwahljahr 2024 steht bevor. Erneut erleben wir, wie soziale Medien in grossangelegten Aktionen manipuliert werden können.

Zum ersten Mal könnten wir eine Schwemme von Deep-Fake-Manipulationen erleben. (Symbolbild) - playground.io

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2024 stehen vielen Ländern der Welt Wahlen bevor.
  • Dabei nimmt die Manipulation durch soziale Medien einen immer grösseren Stellenwert ein.
  • Der Erforschung stehen zunehmend Intransparenz und finanzielle Barrieren gegenüber.

Im Superwahljahr 2024 wird fast die Hälfte der Weltbevölkerung Wahlen erleben. Genauso viele Menschen werden bewusst oder unbewusst mit Wahlmanipulation konfrontiert.

Bei den jüngsten Wahlen in Indonesien am 14. Februar etwa wimmelte es von sogenannten «Buzzern». Das sind Menschen, die dafür bezahlt werden, soziale Medien mit Inhalten zu überschwemmen. Damit soll die Wählerschaft zugunsten eines bestimmten Kandidaten beeinflusst werden.

Zunehmend Intransparenz und eingeschränkte Datenverfügbarkeit

Sozialwissenschaftler der Monash University in Jakarta versuchten, den Einfluss von Hassreden und Fehlinformationen auf die Wählerinnen und Wähler zu verfolgen. Etwa kursierte ein KI-generiertes Deepfake-Video, das einen Präsidentschaftskandidaten zeigt, der chinesisch spricht, wodurch Nähe zu China suggeriert werden sollte.

Bei der Erforschung der Wahlmanipulationen stiessen die Forscher jedoch auf Hürden. Zum einen wurde 2023 durch die Social-Media-Plattform X der Zugang zu Daten monetarisiert, was die Datenverfügbarkeit stark einschränkte. Zum anderen werden die sozialen Medien und KI-Technologien selbst immer intransparenter.

Realistische Bedrohung durch Deep Fakes

Auch Manipulationen durch KI und Deep Fakes nehmen einen immer grösseren Stellenwert ein. Der am 17. Februar 2024 in Kraft getretene Digital Services Act (DSA) der EU soll zwar Abhilfe bei widerrechtlich gepostetem Material schaffen, indem etwa illegale Inhalte schneller entfernt werden können. Inwiefern aber das Gesetz vor Wahlmanipulationen helfen kann und inwieweit die internationale Gemeinschaft die Gedanken des DSA aufgreift, bleibt abzuwarten.

Sozialwissenschaftler Joshua Tucker von der New York University bringt die Gefahr durch KI-Manipulationen auf den Punkt: «Am Ende des Jahres 2024 werden wir mit grosser Wahrscheinlichkeit viel weniger darüber wissen, was passiert ist, als im Jahr 2020.»

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