Zürcher Forscher erklären Entstehung von kosmischen Himmelskörpern
Zürcher Wissenschaftler haben wohl die wahre Herkunft von kosmischen Nomaden entdeckt, den sogenannten Objekten mit planetarer Masse.
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Ein Zürcher Forschungsteam hat das Rätsel um die Herkunft von kosmischen Nomaden gelöst. Anders als angenommen entstehen sogenannte «Objekte mit planetarer Masse» in einem anderen Prozess als Sterne und Planeten, wie die Universität Zürich am Donnerstag mitteilte.
Objekte mit planetarer Masse, kurz PMO (planetary-mass objects), sind so gross wie Planeten, kreisen aber nicht wie Planeten um einen Stern, sondern treiben frei durch den Weltraum.
Solche PMO wurden in jungen Sternhaufen wie dem Trapezhaufen im Sternbild Orion in grosser Zahl gesichtet. Ihre Herkunft war laut der Universität Zürich (UZH) bisher aber ein Rätsel. Theorien gingen davon aus, dass es sich bei ihnen um gescheiterte Sterne oder um aus ihrem Sonnensystem ausgeworfene Planeten handeln könnte.
Eine neue Klasse von Himmelsobjekten
Die Forscherinnen und Forscher zeigten in einer in der Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichten Studie aber, dass die PMO anders entstehen als Planeten und Sterne.
«PMOs könnten eine dritte Klasse von Objekten darstellen, die nicht aus dem Rohmaterial von Sternentstehungswolken oder durch Planetenbildungsprozesse entstanden sind, sondern aus dem Gravitationschaos von Scheibenkollisionen» wurde Studienleiter Lucio Meyer von der UZH in der Mitteilung zitiert.
Konkret hat das Forschungsteam nachgewiesen, dass die kosmischen Nomaden aus heftigen Wechselwirkungen von Scheiben um junge Sterne entstehen. Diese Wechselwirkungen treten auf, wenn sich zwei solcher Scheiben einander nähern.
Dabei werden Materien-Ströme aus den äusseren Bereichen der Scheiben herausgezogen und diese verdichten sich zu eigenständigen Himmelskörpern. Im Gegensatz zu ausgeworfenen Planeten bewegen sie sich jedoch synchron mit den Sternen ihres Wirtshaufens.