Jelmoli schliesst: Kunden trauern um «ein Stück Zürich»
Jelmoli schliesst nach über 125 Jahren endgültig seine Türen – ein historischer Abschied für Zürich.
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Das Wichtigste in Kürze
- Jelmoli öffnet heute letztmals die Türen, dann ist endgültig Schluss.
- Die Kunden zeigen sich betrübt über die Schliessung des Traditionshauses.
- Manor zieht bis 2027 in den Glaspalast ein.
Jelmoli macht dicht.
Das älteste Zürcher Warenhaus öffnet am heutigen Freitag zum letzten Mal seine Türen. Der Glaspalast hat Zürich über 125 Jahre lang geprägt.
Ursprünglich war die Schliessung des ältesten Zürcher Warenhauses bereits für Ende 2024 geplant. Es wurden dann noch zwei Monate angehängt, nun ist aber definitiv Schluss.
«Ein Trauerspiel»
Nau.ch ist beim Ende der Ära dabei. Und trifft auf viele Kunden, bei denen die Stimmung an diesem letzten Tag gedrückt ist.
«Ein Trauerspiel» sei die Schliessung, meint Heinz. «100 Jahre Geschichte, einfach tot. Das macht mich sprachlos.» Jelmoli sei nicht ersetzbar.
Auch Anita ist traurig: «Sehr schade» sei das Aus von Jelmoli. Ihr Partner Gregor empfindet die Schliessung als «typisch für die moderne Zeit.» Alles, was Lebensfreude mache, werde einfach liquidiert.
Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten
Marisa trauert der Erinnerung an frühere Zeiten nach. «Es war immer sehr schön im Jelmoli. Es ist einfach sehr schade.»
Das Traditionshaus sei «ein Stück Zürich» gewesen – das geht nun verloren.
Im Innern des Warenhauses kommen Schnäppchenjäger an diesem letzten Tag auf ihre Kosten. Es gibt (alte) iPhones für 75 Franken, Weihnachtskugeln für 50 Rappen.
Einige Produkte werden auch kostenlos angeboten.
Das Genick gebrochen hat Jelomi unter dem Strich das veränderte Konsumverhalten der Kunden. Die rasante Zunahme des Online-Shoppings führte zu schwindenden Umsätzen im Warenhaus – und letztlich zur Schliessung.
Nun ist geplant, das Warenhaus umzubauen und an die aktuellen Marktanforderungen anzupassen.
Manor folgt auf Jelmoli
Bis 2027 wird Manor in den Glaspalast umziehen und dort eine Fläche von 13'000 Quadratmetern auf drei Etagen beziehen. Auf der Dachterrasse ist die Eröffnung eines Restaurants geplant.
Mit dem Einzug von Manor ist die Hälfte des «neuen» Jelmoli-Hauses vermietet. Die restliche Fläche wird für Büroflächen in den oberen Etagen sowie ein Gastronomie- und Freizeitangebot genutzt.
Der Name Jelmoli aber wird verschwinden.