Good News: Schüler setzt sich für Schildkröten ein und erhält Preis
Ein junger Mann aus Hawaii entdeckte die Ursache für Tumore bei Meeresschildkröten. Für seine Forschungsarbeit wird er mit einem Preis belohnt.

Das Wichtigste in Kürze
- Maddux Springer findet den Grund der Tumor-Epidemie unter Meeresschildkröten.
- Der junge Forscher investierte für sein Projekt mehr als zwei Jahre.
- Nun wurde er dafür mit einem Preis geehrt.
Maddux Springer, ein junger Mann aus Oahu auf Hawaii, wurde auf der internationalen Messe für Wissenschaft und Technik (ISEF) in Regeneron ausgezeichnet. Seine Forschung konzentrierte sich auf eine mysteriöse Tumor-Epidemie unter den Meeresschildkröten in der Bucht vor seinem Haus. Darüber berichtet «Business Insider».
Während der Pandemie verbrachte Springer viel Zeit mit Freitauchen in den Korallenriffen. Dabei bemerkte er eine beunruhigende Anomalie. Fast jede grüne Meeresschildkröte war mit blumenkohlartigen Tumoren übersät.
Unabhängig vom Alter schien die gesamte Schildkrötenpopulation betroffen zu sein und langsam zu sterben. Das veranlasste Springer dazu, sein zweieinhalbjähriges Forschungsprogramm zu starten.
Keine Unterstützung von Wildtierbehörden
Trotz fehlender Unterstützung von Wildtierbehörden für Biopsien an den Tumoren fand Springer alternative Wege zur Datensammlung. Eine kurze Google-Suche offenbarte ihm, dass diese Tumore wahrscheinlich Symptome einer durch Herpesviren verursachten Krankheit namens Fibropapilomatose (FB) sind. Eine Krankheit, die 97 Prozent aller Meeresschildkröten betrifft.
Springer begann zu erforschen, was die Ursache für diese Krankheit sein könnte und ob es eine mögliche Heilung gibt. Nach zweieinhalb Jahren Arbeit wurde er mit dem Peggy Scripps Award für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Dieser ist mit 10'000 US-Dollar (rund 91'000 Franken) dotiert.
Zwei Jahre Forschung, über 400 Tauchstunden
«Es war ein unglaubliches Gefühl, dass meine Forschung bestätigt wurde», sagte Springer gegenüber dem «Business Insider». «Es ist sehr lange her, dass ich das Gefühl hatte, dass meine Forschung etwas ändern kann.»

Da Biopsien nicht möglich waren, sammelte Springer Daten über Fotos. Die Schildkröten fressen invasive Algenarten, die hohe Mengen an Arginin enthalten – einer Aminosäure, die in den Tumoren gefunden wurde.
Das entdeckte er nach mehr als zwei Jahre Forschung und über 400 Stunden Tauchen. Senkgruben unter hawaiianischen Häusern leiten Abwasser in die Bucht ab. Das Abwasser enthält grosse Mengen an Arginin. Arginin wird von den Algen aufgenommen und dann von den Schildkröten gefressen.
Springer warnt vor Umweltzerstörung
«Wenn wir so weitermachen und weiterhin nur Rohabwasser in die Bucht leiten, wird die Umweltzerstörung beispiellos sein», warnte er. Die Hauptpreisträgerin der Regeneron-Messe war Grace Sun. Sie erhielt 75'000 US-Dollar (rund 68'000 Franken) für einen Durchbruch im Bereich der biomedizinischen Implantattechnologie.