Nach Kofferschmuggel: Albino-Alligatorin hat neues Zuhause
Die Albino-Alligatorin «Ophelia» hat im TerraZoo Rheinberg in Deutschland ein neues Heim gefunden. Zuvor wurde sie als Schmuggelware missbraucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im September letzten Jahres machte der deutsche Zoll in München einen seltenen Fund.
- Jemand versuchte, eine in Plastikfolie gewickelte Albino-Alligatorin zu schmuggeln.
- Jetzt ist das Tier an einen Zoo in Nordrhein-Westfalen übergeben worden.
Zollbeamte sind es gewöhnt, allerlei Verrücktes im Gepäck Einreisender vorzufinden. Doch bei diesem Fund mussten sich wahrscheinlich selbst die Beamten des deutschen Zolls verwundert und entsetzt die Augen reiben.
Im Koffer eines Geschäftsmannes, der aus den USA nach Singapur reisen wollte, stiess die Sicherheitskontrolle auf eine Alligatorin! Dieses Reptil hatte jedoch eine Besonderheit: Es handelte sich um einen höchst seltenen Albino. Aufgefallen war der Fund beim Röntgen des Koffers.
Der Koffer wurde natürlich sofort aus dem Verkehr gezogen und dem Zoll gemeldet. In ihm bot sich den Zollbeamten ein erschreckendes Bild. «Verschnürt wie ein Sandwich und in Frischhaltefolie eingewickelt» fand man das Tier vor. So wurde Markus Baur von der Münchner Reptilien-Auffangstation in der «Bild» zitiert.
Beinahe sei die Alligatorin, die mittlerweile auf den Namen «Ophelia» getauft wurde, in der Folie erstickt. Laut Baur haben schon Einblutungen vorgelegen, was darauf schliessen lässt, dass sie bereits tagelang in diesem Zustand gewesen sein könnte.
Weiter erklärte Baur, dass solche «weissen» Tiere in Asien als sehr wertvoll angesehen werden. Menschen sollen dort schon bis zu 75'000 Dollar (rund 69'000 Franken) für solche Exemplare hingeblättert haben.
Jetzt hat das deutsche Bundesamt für Naturschutz ein neues Zuhause für «Ophelia» gefunden. Von nun an wird die Seltenheit im TerraZoo in Rheinberg, Nordrhein-Westfalen, zu bewundern sein.
Da alle Alligator-Albinos Züchtungen seien, hätte eine Auswilderung den sicheren Tod für das Tier bedeutet. In einer Pressemitteilung bezeichnete der Zoo den Neuzugang als «Sensation».
Dem Schmuggler wurde schon beim Fund eine fünfstellige Sicherheitszahlung aufgebrummt. Ausserdem wurde ein Strafverfahren wegen Tierquälerei eingeleitet.