Neuer Faulbrut-Impfstoff soll Bienensterben vermindern
Die Krankheit Amerikanische Faulbrut führte letzten Winter wieder zu einem grossen Bienensterben. Zurzeit wird ein Vakzin dagegen getestet – bisher erfolgreich.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen der Amerikanischen Faulbrut sterben vor allem im Winter viele Bienen.
- Ein neuer Impfstoff konnte die Krankheit bei Test-Bienen erfolgreich verhindern.
- Um die Effizienz festzustellen, muss aber noch weiter geforscht werden.
Laut einer Umfrage hat fast die Hälfte aller Bienenvölker in den USA den letzten Winter nicht überstanden. Verantwortlich für das Bienensterben ist unter anderem die Krankheit Amerikanische Faulbrut.
Dagegen konnten Forscher nun einen Impfstoff entwickeln, der Anfang dieses Jahres in Amerika zugelassen wurde. Der Imker Chris Hiatt hat seine Bienen damit behandelt und zeigt sich gegenüber der deutschen «Tagesschau» äusserst zufrieden.
Impfstoff wirkt bei Test-Bienen
Bei den geimpften Bienen habe er keine Verhaltensveränderung festgestellt. «Aber die geimpften haben keine Faulbrut bekommen, es scheint also zu funktionieren.» Hiatt hält die Behandlung daher für vielversprechend.
Das Vakzin wird gezielt der Bienenkönigin gefüttert, die dann eine Immunität gegen die Amerikanische Faulbrut entwickelt. Teile des Impfstoffes werden an ihre Eierstöcke weitergeleitet, sodass auch die Larven immun gegen die Krankheit werden.
Wirksamkeit noch nicht gewiss
Die Chefin des Herstellerkonzerns Dalan Animal Health, Annette Kleiser, sieht jedoch noch immer ein grosses Problem vor sich: die Überwinterung. Der Impfstoff müsse sich auch noch in der kälteren Jahreszeit bewähren und die Insekten am Leben erhalten.
Bisher wirkt das Vakzin wie erwartet, doch endgültige Gewissheit wird es auch laut Hiatt erst in ein paar Jahren geben. «Es braucht noch viel Forschung und Langzeitbeobachtung von Bienenvölkern über mehrere Jahre, um die Effizienz festzustellen.»