Wasserlebewesen kehren an die englische Küste zurück

Ein gemeinsames Projekt von Naturschützern, Landwirten und Geschäftsleuten bringt zahlreiche Wasserlebewesen an die Küste von Sussex zurück.

Die Küste von Sussex
Die Küste von Sussex. (Archivbild) - pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Naturschützer, Landwirte und Geschäftsleute haben ein gemeinsames Projekt gestartet.
  • Dadurch soll an der südenglischen Küste eine biologische Vielfalt geschaffen werden.
  • Erste Wasserlebewesen sind bereits zurückgekehrt.

Eine Gruppe aus Naturschützern, Landwirten und Geschäftsleuten hat sich zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Die südenglische Küste und das umliegende Land in ein Paradies der biologischen Vielfalt zu verwandeln. Der Erfolg zeigt sich bereits jetzt durch die Rückkehr zahlreicher Wasserlebewesen an die Küste von Sussex. Darüber berichtet «Goodnews Network».

Zwei Ereignisse haben diesen Wandel ermöglicht: Im Jahr 2022 wurde endlich ein Verbot der Schleppnetzfischerei in der Bucht von Sussex erlassen. Diese Fischereimethode hatte jahrzehntelang Muschelbänke, Austernriffe und Seetangwälder zerstört.

Zugleich begannen zwei engagierte Landbesitzer damit, den Schaden rückgängig zu machen, den industrielle Landwirtschaft auf ihrem Anwesen Knepp angerichtet hatte. Das «Knepp-Rewilding-Projekt» wurde zum Vorbild für ganz England.

Knepp als Vorbild für ganz Sussex

Bauern in ganz Sussex schaffen nun Korridore auf ihren Farmen. So kann sich die Artenvielfalt vom 3500 Hektar grossen Knepp-Gelände weiter ausbreiten. Dieses Projekt trägt den Namen «Weald to Waves» und zielt darauf ab, 10'000 Hektar naturfreundliches Land zu schaffen – von den Hügeln der South Downs bis zum Meer entlang der Flüsse Arun und Adur.

Weald to Waves
Eine erstellte Übersichtskarte der Organisation. - Weald to Waves

James Baird ist einer der Initiatoren dieses Projekts. Er besitzt das letzte unbebaute Stück Küste in Sussex und arbeitet eng mit dem Knepp Estate zusammen: «Wir wollen einen natürlichen Zugang vom Herrenhaus bis zum Meer schaffen», sagt er.

Bessere Wasserqualität dank weniger Abwässer

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist es, landwirtschaftliche Praktiken zu reduzieren, welche Abwässer produzieren. Dies verbessert die Qualität des Wassers.

Taucher und Meeresbiologen berichten bereits über positive Veränderungen. Tintenfischknochen, Seetang und Wellhornschneckeneier sind zurückgekehrt.

«Wir hatten das grösste Muschelbett zwischen Lancing bis Brighton», sagt Eric Smith von Rewilding Britain gegenüber dem «Guardian». «Ich habe letztes Jahr einen elektrischen Rochen gesehen sowie einen Engelhai – beide vom Aussterben bedroht.»

Auch Brassen kehren zurück; sie waren besonders anfällig für Schleppnetzfischerei. «Delfine und Schweinswale werden ebenfalls häufiger gesichtet.» Thea Taylor vom Sussex Dolphin Project ergänzt: «Früher sahen wir Wale nur im Winter oder zwischen Mai und September. Jetzt sehen wir sie das ganze Jahr über.»

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