Wilde Pferde kehren in ihre Heimat Kasachstan zurück
Sieben Przewalski-Pferde wurden erfolgreich in Kasachstan ausgewildert. Es handelt sich bei der Art um die einzigen verbliebenen Wildpferde der Welt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach etwa 200 Jahren sind sieben Przewalski-Pferde nach Kasachstan zurückgekehrt.
- Sie wurden von Zoos in Berlin und Prag in einem Transportflugzeug in das Land geflogen.
- Die Rückkehr der Przewalski-Pferde soll die Biodiversität in der Region fördern.
Nach etwa 200 Jahren sind sieben Przewalski-Pferde, die letzten wirklich wilden Pferde der Welt, nach Kasachstan zurückgekehrt. Die Gruppe besteht aus vier Stuten aus Berlin und einem Hengst sowie zwei weiteren Stuten aus Prag. Die Tiere wurden mit einem Transportflugzeug der tschechischen Luftwaffe in das zentralasiatische Land geflogen.
Przewalski-Pferde lebten einst in den weiten Steppen Zentralasiens, wo Pferde vor etwa 5500 Jahren erstmals domestiziert wurden. Menschen ritten und molken Pferde in Nordkasachstan fast 2000 Jahre bevor es erste Aufzeichnungen über die Domestizierung in Europa gab.
Menschliche Aktivitäten, einschliesslich der Jagd und Strassenbau, führten in den 1960er-Jahren fast zur Ausrottung der Art.
«Diese sind die einzigen verbliebenen Wildpferde der Welt», sagte Filip Mašek, Sprecher des Prager Zoos gegenüber «Guardian».
Ein Pferd muss umkehren
Die nun nach Kasachstan zurückgekehrten Pferde stammen von Beständen aus den Zoos in München und Prag ab. Ursprünglich sollten acht Pferde reisen, aber eines musste vor dem Flug aus Prag entladen und in den Zoo zurückgebracht werden.
Mašek erklärte: «Er war nur ein wenig schwindlig bei der Rückkehr, aber jetzt geht es ihm gut. Diese Pferde müssen die gesamte Reise stehen – sie können sich nicht hinsetzen, hauptsächlich, weil ihr Blut richtig zirkulieren muss.»
Wiederansiedlung fördert Biodiversität
Die Rückführung der Pferde werde die Biodiversität in der Region erhöhen, so Mašek. Durch das Verteilen von Samen in ihrem Dung und das Auflockern des Bodens trügen die Pferde zur ökologischen Vielfalt bei.
In einer Pressemitteilung wird Miroslav Bobek, Direktor des Prager Zoos, zitiert: «Dies ist der Beginn eines ganz neuen Kapitels in der Geschichte des letzten Wildpferdes auf dem Planeten.»
Laut Mašek sieht der Plan vor, insgesamt 40 Pferde innerhalb von fünf Jahren nach Zentral-Kasachstan zu transportieren.