Kinder der Generation Alpha sollen die traurigsten aller Zeiten sein
Eine Studie zur Generation Alpha bringt erschütternde Erkenntnisse. In mehreren Bereichen erreichen Kinder mit Jahrgang 2010 einen historischen Tiefpunkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Institut für Generationenforschung hat eine Studie zur Generation Alpha durchgeführt.
- Studienleiter Rüdiger Maas bilanziert: «Wir hatten noch nie so viele unglückliche Kinder.»
- Neben der Corona-Pandemie werden auch die Eltern als einer der Gründe aufgeführt.
Die ersten Kinder der Generation Alpha (2010 bis 2025) sind mittlerweile elf Jahre alt. In einer repräsentativen Studie des Instituts für Generationenforschung wurde die jüngste Generation nun unter die Lupe genommen: Die Studien-Ergebnisse sind bedenklich.
Nun kommt Generation Alpha. Das ist die Generation der ab 2010 Geborenen. Und die erste Generation, deren Eltern bereits das Smartphone und Social Media aktiv nutzten. pic.twitter.com/9ZWWzeNBJQ
— Sven Ruoss (@SvenRuoss) September 27, 2021
Über 1200 Pädagogen, die täglich mit Kindern der Generation Alpha arbeiten, wurden bei der Studie befragt. Demzufolge stützen sich die Ergebnisse auf mehr als 22'500 Kinder ab. Und das Bild, welches die Experten zum Nachwuchs malen, ist düster: Die Kinder sind auffällig unglücklich und haben grosse motorische Probleme.
«Noch nie so viele unglückliche Kinder»
Generationenforscher und Studienleiter Rüdiger Maas bilanziert: «Es gab noch nie so viele unglückliche Kinder. Sie sind auch weniger begeisterungsfähig als noch vor zehn Jahren.» Der Psychologe fordert: «Wir sind es unseren Kindern schuldig, diesem Trend entgegenzusteuern.»
Pandemie und überforderte Eltern
Nicht überraschend spielt die Corona-Pandemie in dieser düsteren Beurteilung eine entscheidende Rolle. Maas findet, dass die Politik Eltern und Kinder in der Pandemie völlig alleingelassen hat. Er glaubt: «Da hat man vonseiten der Regierung eine ganze Generation ausgespart.»
Trotzdem habe es erste Anzeichen auf die negativen Studien-Ergebnisse auch schon vor der Pandemie gegeben. Eine grosse Rolle spielen dabei in den Augen der Experten auch die Eltern.
Gerade die jungen Eltern aus der Generation Z (ab 1995) – jener direkt vor Alpha – seien zunehmend überfordert.
Überbehütung als Entwicklungs-Bremse
Ausserdem ist gemäss der Studie die Überbehütung der Kinder ein grosses Problem. Rund 27 Prozent der 8- bis 9-Jährigen sollen davon betroffen sein. Die Auswirkungen sind ähnliche wie bei Vernachlässigung,
Durch Eltern, die ihr Kind überbehüten und alle Probleme aus dem Weg räumen, fehlen den Jungen die Erfahrungen. Selbstständigkeit und Problemlöseverhalten leiden darunter. Ausserdem drohen sie, mit einer Fülle an Events eine Reizüberflutung bei den Kindern zu bewirken.