Kim Jong Un und Donald Trump setzen in Hanoi weiter auf Entspannung
Wird die Freundschaft vertieft? US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un trafen sich heute in Hanoi. Resultate werden morgen erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Kim Jong Un trafen sich heute Mittwoch zu einem zweiten Gipfeltreffen.
- Der US-Präsident stellte Nordkorea ein gewaltiges wirtschaftliches Potenzial in Aussicht.
- Der Rückbau des Atomarsenals ist illusorisch. Trotzdem sind die Gespräche ein Erfolg.
Vor acht Monaten begegneten sich US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu einem historischen Handshake in Singapur. Es war das erste Aufeinandertreffen eines amtierenden US-Präsidenten mit dem Machthaber aus Pjöngjang.
Nun trafen Trump und sein «Freund» Kim abermals aufeinander. Das Gipfeltreffen in Vietnams Hauptstadt Hanoi begann angespannt, aber freundschaftlich und mit einem langen Händedruck.
Kim zeigte sich überzeugt, dass es «dieses Mal» ein zufriedenstellendes Resultat geben werde. Er hoffe, «dass wir alles erreichen, was die Leute erwarten.» Auch Trump glaubt an «sehr erfolgreiche» Gespräche. Er betonte abermals, dass er im Land «gewaltiges wirtschaftliches Potenzial» sehe.
Bereits auf Twitter äusserte sich der US-Präsident dahingehend, sollte Nordkorea sein Atom-Arsenal rückbauen.
Ziel des Treffens von Trump und Kim Jong Un
Das Ziel des Treffens ist klar. Den Amerikanern geht es darum, dass sich Nordkorea längerfristig einer vollständigen und überprüfbaren «Denuklearisierung» verpflichtet.
Zwar hatte sich Kim Jong Un beim ersten Treffen demgegenüber offen gezeigt. Jedoch wurde weder ein Abrüstungsvertrag, noch ein Fahrplan ausgearbeitet. Dies sorge für Kritik nach dem ersten Gipfel.
Auch das Ziel von Kim ist klar. Er verlangt für die Abrüstung «Sicherheitsgarantien» der USA. Etwa die Lockerung der strengen Sanktionen gegen das Land.
Resultate am Donnerstag?
Was in Hanoi herausschauen wird, ist schwierig vorherzusagen. Möglich wäre eine Einigung auf Inspektionen, ein Zeitplan oder die Beendigung des formell immer noch andauernden Korea-Krieges. Ein Statement zu den Gesprächsergebnissen wird morgen Donnerstag erwartet.
Klar ist: Beiden Seiten haben ein Interesse daran, mit positiven Resultaten nach Hause zu reisen. Dem unter Hunger leidenden Nordkorea würde eine wirtschaftliche Öffnung und Entwicklung gut tun. Der innenpolitische Druck auf Kims Regierung würde sinken.
Auch Trump könnte positive Resultate als grossen Erfolg verbuchen. Ihm wäre gelungen, was seine Vorgänger im Amt nicht schafften: Frieden mit Nordkorea.
Vollständiger Rückbau nicht zu erwarten
Ein vollständiger Rückbau des nordkoreanischen Atom-Arsenals ist jedoch auch längerfristig nicht zu erwarten. Kim wird seine Atombombe nicht aufgeben, hat es ihn schliesslich an den Verhandlungstisch mit Trump gebracht.
Trotzdem ist Trumps Dialog mit Kim insgesamt als Erfolg zu werten. Wenn auch bisher Resultate fehlen. Seit dem Treffen im Juni ist die Spirale der Eskalation zum Stehen gekommen. Nordkorea hat seither keine Raketentests mehr durchgeführt.
Trump hat seinerseits auf weitere militärische Drohungen verzichtet. Und insgesamt hat sich die Situation auf der koreanischen Halbinsel deutlich entspannt.