1000 Stellen: Swiss-Chef Klühr rechnet mit Abbau vom Personal
Der Chef der Luftgesellschaft Swiss, Thomas Klühr, rechnet damit, dass die Swiss innerhalb von zwei Jahren rund tausend Stellen abbauen wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Klühr rechnet bei der Swiss mit einem Stellenabbau von tausend Jobs in zwei Jahren.
- Die Swiss verliert laut ihrem baldigen Ex-Chef täglich eineinhalb bis zwei Millionen.
Der Chef der Luftgesellschaft Swiss, Thomas Klühr, rechnet damit, dass die Swiss Stellen abbauen wird. Innerhalb von zwei Jahren sollen rund tausend Personen entlassen werden. Dies solle über einen Einstellungsstopp sowie Teilzeitmodelle und frühzeitige Pensionierungen erfolgen.
Sofern sich die Fluktuation so entwickle wie in den vergangenen Jahren, könnten mit diesen drei Massnahmen 1000 Stellen abgebaut werden. Und das ohne dass jemand entlassen werden müsse, sagte Klühr im Interview mit der Zeitung «Schweiz am Wochenende» vom Samstag.
Minus 1000 Stellen: Geschäft schrumpft um 20 Prozent
Die Corona-Krise hat den Flugverkehr teilweise fast komplett lahmgelegt, die Fluggesellschaften sind in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Die Lufthansa-Tochter Swiss rechnet gemäss Klühr damit, dass ihr Geschäft mittel- bis langfristig um 20 Prozent schrumpft. In diesem Fall würde der Abbau dieser tausend Stellen genügen.
Sollte sich die wirtschaftliche Situation jedoch nicht verbessern - insbesondere auf den Langstrecken - seien Entlassungen nicht mehr ausgeschlossen. Im ersten Quartal 2021 werde wohl klar sein, ob diese Massnahmen ausreichten oder nicht.
Die Swiss verliert gemäss ihrem abtretenden Chef im Moment täglich eineinhalb bis zwei Millionen Franken. Die zahlreichen wieder eingeführten Quarantäneregelungen des Bundes seien für die Swiss wie ein zweiter Lockdown, sagte Klühr. Wenn diese noch monatelang weiterbestünden, werde die Swiss ein ernsthaftes Problem haben. Die Luftgesellschaft könne ihre Ziele nur ohne diese Quarantäneregelungen erreichen.
Corona-Test vor Abflug
Die Swiss sei daher beim Bund vorstellig geworden und hätten Tests statt Quarantäne gefordert. Die Lufthansa-Gruppe wolle dies auf einzelnen Strecken testen. Auf Kurzstreckenflügen würden entsprechende Test vor dem Abflug gemacht. Der Bund habe mit Verständnis reagiert.
Thomas Klühr hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass er die Swiss Ende Jahr aus privaten Gründen verlassen werde. Der Entscheid sei bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie gefallen. Im März hätte sein Rücktritt bei der Bekanntgabe der Jahresresultate kommuniziert werden sollen.
«2019 hätte mein letztes volles Jahr bei Swiss sein sollen», sagte Klühr im Interview. Aufgrund der ausserordentlichen Situation habe er aber «ein paar Monate angehängt».