200 Millionen für Schutzprojekt zwischen Oensingen und Olten SO
Die Neugestaltung des Dünnern-Flusslaufs soll das Solothurner Gäu und seine Bevölkerung besser vor schweren Hochwassern schützen.
Das Solothurner Gäu und dessen Bevölkerung sollen mit der Neugestaltung des Flusslaufs der Dünnern besser vor schweren Hochwassern geschützt werden. Der Regierungsrat hat das auf 200 Millionen Franken budgetierte Hochwasserschutzprojekt «Lebensraum Dünnern Oensingen bis Olten» vorgestellt.
Die Bezirke Gäu und Olten seien in den vergangenen 80 Jahren zwar von Hochwassern aus der Dünnern verschont geblieben, schrieb die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Trotzdem sei mit solchen stets zu rechnen.
Zwischen Oensingen und der Mündung der Dünnern in die Aare in Olten seien Schutzmassnahmen besonders wichtig. Mit der intensiven Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung der vergangenen Jahrzehnte sei auch das mögliche Schadenmass deutlich angewachsen.
Laut Studien könne ein Jahrhunderthochwasser zwischen Oensingen und Olten Schäden in der Höhe von über einer halben Milliarde Franken verursachen – weit mehr als das Hochwasserschutzprojekt koste.
Kreditvorlage bewilligt
Der Regierungsrat bewilligte diese Woche die Kreditvorlage von 200 Millionen Franken für das Projekt. Als nächstes wird der Kantonsrat über den Kredit beraten. Das Volk wird voraussichtlich im September über das Sachgeschäft abstimmen.
Von den 200 Millionen Franken werden 10 Millionen Franken von Dritten getragen. Die restlichen Kosten werden zu 35 Prozent vom Bund, 55 Prozent vom Kanton und 10 Prozent von den betroffenen Gemeinden übernommen.
Seit 2016 liefen Planungen für den künftigen Hochwasserschutz und die Aufwertung des 19 Kilometer langen Fluss-Abschnitts, erläuterte der Kanton weiter. Die Variante «Ausbauen und Aufwerten» sei im Dialog mit Gemeinden, Landwirtschaft und Umweltverbänden als Bestvariante evaluiert und bereits im Richtplan festgehalten worden.
Umfangreiche Baumassnahmen geplant
Vorgesehen sei, das Gerinne der Dünnern wo möglich zu verbreitern, Uferböschungen abzuflachen und die Ufer zu erhöhen. Zudem müssten Brücken angepasst oder erneuert werden. Mit dem Baustart der ersten Etappe sei frühestens ab 2028 zu rechnen. Die Umsetzung nehme dann «im Idealfall» etwa 15 bis 20 Jahre in Anspruch.