2022 weniger Jugendliche nach Straftaten verurteilt
2022 sind in der Schweiz weniger Jugendliche verurteilt worden. Besonders bei Straftaten und insbesondere bei Drogendelikten gab es einen markanten Rückgang.
Das Wichtigste in Kürze
- 2022 nahm die Zahl der Urteile gegen Jugendliche wegen Straftaten um sieben Prozent ab.
- Einen besonders markanten Rückgang von 24,4 Prozent gab es bei Drogenkonsum-Urteilen.
- Dies zeigen die neuen Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS).
2022 sind weniger Jugendliche verurteilt worden als im Vorjahr. Der Rückgang betrug 2,3 Prozent. Rückläufig waren vor allem Urteile wegen Straftaten und dort besonders wegen Drogendelikten. Wegen Strassenverkehrsdelikten wurden hingegen mehr Jugendliche verurteilt.
Insgesamt ergingen im Berichtsjahr 20'797 Urteile gegen Jugendliche. Die Urteile wegen Widerhandlungen gegen das Strafgesetz sanken um sieben Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Es waren noch 8171. Nach einer stetigen Zunahme seit 2015 bedeutet das eine Trendumkehr.
Grosser Rückgang bei Drogendelikten
Einen grossen Rückgang stellte das BFS mit 24,4 Prozent bei Urteilen wegen Betäubungsmittelkonsum und mit 20,6 Prozent wegen Drogenhandels fest. Auch bei den Gewaltdelikten sanken die Verurteilungen gegenüber dem Vorjahr um 4,9 Prozent – der erste Rückgang seit 2015.
Eine Abnahme von 5,8 Prozent verzeichnete das BFS zudem bei den Vermögensdelikten. Jugendurteile wegen einfacher Körperverletzung nahmen hingegen um 11,5 Prozent zu, und Urteile wegen Verkehrsdelikten gab es 7,9 Prozent mehr.