5G-Abos lohnen sich in der Schweiz (noch) nicht
Das Wichtigste in Kürze
- 5G ist die Netzwerktechnologie der Zukunft.
- In der Schweiz können die ersten Antennen bereits verwendet werden.
- Doch wirklich brauchbar ist 5G hierzulande noch nicht.
5G ist auf dem Vormarsch: Sunrise und Swisscom stellen fleissig Antennen auf und auch die ersten kompatiblem Smartphones können bereits erworben werden. Doch wirklich alltagstauglich ist die neue Netzwerktechnologie noch nicht.
Ein Selbstversuch in Bern zeigt, dass die noch verhältnismässig wenigen 5G-Antennen für eine nur sehr dünne Abdeckung sorgen. Auf der Grossen Schanze oder dem Kurzparking des Bahnhofs lassen sich Geschwindigkeiten von über 700 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) messen.
Während des Speedtests – welcher nur wenige Sekunden dauerte – wurde so über ein Gigabyte (!) an Daten heruntergeladen. 4G erreichte am selben Ort rund 150 Mbit/s.
Distanz und Sichtkontakt zur Antenne haben starke Auswirkung
Kaum befindet man sich jedoch innerhalb des Bahnhofgebäudes, geht die 5G-Verbindung verloren. Auch auf den Perrons bekommt man aktuell lediglich gängiges 4G-Netz. Allgemein wird die Download- sowie Upload-Rate bei zunehmender Distanz deutlich schlechter oder reisst gar ab.
Weiter ist ersichtlich, dass die Datenübertragungsgeschwindigkeit ohne direkten Sichtkontakt zur Antenne um bis zu 200 Mbit/s abnimmt – dies selbst, wenn gleichzeitig die eigentliche Distanz verkürzt wird.
Fazit: 5G lohnt sich noch nicht
Als Fazit bleibt zu sagen, dass 5G ein enormes Tempo mit sich bringt – doch dies effektiv überall zu nutzen, bleibt Zukunftsmusik. Mit mehr Antennen könnte sich das Tempo sogar noch erhöhen. Doch im Umkehrschluss wird es immer mehr Kunden geben, die das Netz beanspruchen und so belasten.
Die Ausprägung ist aktuell noch praktisch unbrauchbar. Sollte man nicht direkt neben einer 5G-Antenne wohnen, machen die nötigen Abo-Erweiterungen – inklusive der damit verbundenen Kosten – kaum Sinn.
Der Test wurde mit einem Swisscom Abo und dem Oppo Reno 5G durchgeführt.