Gotthard, San Bernardino, Lötschberg: Gleich auf allen drei wichtigen Nord-Süd-Achsen der Schweiz gibt es während der Ferienzeit Einschränkungen.
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Ein schwerer Erdrutsch zerstörte im Bündner Südtal Misox einen Teil der Autobahn A13. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Autobahn A13 durchs Misox ist nach einem Erdrutsch unterbrochen.
  • Dem Gotthard droht Mehrverkehr, zumal auch der Bahnverkehr eingeschränkt ist.
  • Am Lötschberg dürfte der Andrang wachsen – dieser kann aber gar nicht mehr bewältigen.
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Eine Reise in den Süden könnte in diesem Sommer beschwerlicher werden als auch schon. Auf der Gotthard- und San-Bernardino-Route gibt es erhebliche Einschränkungen.

Als Ausweichmöglichkeit wird der Lötschberg empfohlen – dort können aber keine zusätzlichen Kapazitäten geschaffen werden. Der Schweiz droht ein Verkehrschaos.

Wenn in den nächsten Wochen langsam, aber sicher die Ferienzeit beginnt, zieht es wieder viele Schweizerinnen und Schweizer gen Süden. Auch aus dem Ausland fahren viele Reisende durch die Schweiz.

Immer wieder Stau vor dem Gotthard

Auf der wichtigsten Route durch die Alpen, dem Gotthard, führt der dichte Verkehr jeweils zu kilometerlangen Staus. Der Gotthard ist ein Nadelöhr – vor dem Tunnel reduziert sich die Autobahn A2 von vier auf zwei Spuren.

Reist du heuer in den Süden?

Entlastung bietet normalerweise die Autobahn A13 zwischen Chur GR und Bellinzona TI über den San Bernardino. Anders in diesem Jahr – die wichtigste Ausweichroute zum Gotthard fällt teilweise aus. Letztes Wochenende zerstörte ein schwerer Erdrutsch im Bündner Südtal Misox einen Teil der Autobahn A13.

Der betroffene Autobahnabschnitt wird noch bis zum 5. Juli gesperrt sein. Danach soll er wieder einspurig befahrbar sein.

Ursprünglich war geplant gewesen, den Abschnitt bis am 10. Juli fertigzustellen. Mit einem Normalbetrieb rechnet das Bundesamt für Strassen (Astra) allerdings erst Ende Jahr wieder.

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Wer in den Sommerferien gen Süden reisen will, braucht wohl viel Geduld. (Archivbild)
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Ein Teil der Autobahn A13 über den San Bernardino ist nach einem Erdrutsch unterbrochen.
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Am Gotthard dürfte es deshalb zu erheblichem Mehrverkehr kommen.
gotthard entgleisung
Nach der Entgleisung eines Güterzugs im letzten August ist auch der Bahnverkehr durch den Gotthard-Basistunnel eingeschränkt.
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Der Autoverlad am Lötschberg erwartet einen zustäzlichen Andrang, kann diesen aber gar nicht bewältigen.

Der Touring Club Schweiz (TCS) rechnet mit erheblichem Mehrverkehr vor dem Gotthard. Hinzu kommt, dass es auch auf der Schiene Einschränkungen gibt: Die Kapazitäten im Gotthard-Basistunnel sind nach der Entgleisung eines Güterzuges im letzten August noch immer geringer. Normalbetrieb hier erwartet die SBB ab September.

Dies hat zur Folge, dass die SBB einen Grossteil der Züge über die Gotthard-Bergstrecke umleiten muss. Der Umweg verlängert die Fahrzeit zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin um eine Stunde. Insgesamt verkehren weniger Züge.

Lötschberg kann erwarteten Mehrandrang nicht bewältigen

Der TCS empfiehlt Reisenden aus der Westschweiz und dem Mittelland deshalb, über die Lötschberg-Simplon-Route auszuweichen. Es drohen riesige Warteschlangen am Autoverlad in Kandersteg BE.

Die Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS), die den Autoverlad betreibt, teilt auf Anfrage mit: «An typischen Reisetagen rechnen wir am Lötschberg mit mehr Andrang. Die Wartezeiten am Autoverlad können sich stark und schnell aufbauen. Vor allem dann, wenn viele Autofahrende aus Norden her von ihren Navis gleichzeitig über die Lötschberg-Route gelenkt werden.»

Erschwerend kommt auch auf dieser Route hinzu, dass der Lötschberg bereits jetzt am Anschlag ist. Wegen Bauarbeiten im Lötschberg-Scheiteltunnel sei die Kapazität geringer als sonst und könne auch nicht erhöht werden, so die BLS. «Der Lötschberg ist folglich ein Nadelöhr für die Autofahrenden.»

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