Aargauer Luxusauto Händler soll über 12 Mio zurückzahlen

Gelöschtes Konto
Gelöschtes Konto

Lenzburg,

Es ist einer der grössten Betrugsfälle, die es im Kanton Aargau gab: Ein Luxusauto-Händler hat wohl einen Schuldenberg von über 17 Millionen Franken angehäuft.

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Betrugsfall Riccardo S.: Der Verteidiger der Nachfolgefirma der betroffenen Fidis Finance (Suisse) SA, Stephan Schlegel, gibt Auskunft über die heutige Anhörung. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Monsterprozess gegen einen Aargauer Luxus-Autohändler beginnt.
  • Er soll über Jahre hinweg Geld veruntreut, Urkunden gefälscht und massiv betrogen haben.
  • Die Ermittlungen dauerten sechs Jahre, die Staatsanwaltschaft stellte Zusatzpersonal an.

Sein Geschäftsmodell war simpel: Der Aargauer Autohändler Riccardo S. (47) stellte äusserst günstige Leasing-Verträge für Luxus-Karossen aus. Die Wagen konnten die Kunden schon nach kürzester Zeit zurückgeben und sich ein neues Auto aussuchen. Was viele seiner – auch prominenten Kunden – auch taten.

Gemäss Staatsanwaltschaft meldete der Garagist die Rückgabe einiger Autos aber nicht bei seinen Leasingpartnern, sondern verkaufte die Fahrzeuge stattdessen selbst. In anderen Fällen stellte S. für das zurückgebrachte Auto einfach einen neuen Leasing-Vertrag aus.

Erst nach mehreren Jahren aufgeflogen

Aufgeflogen ist die Sache 2011 – erst nach mehreren Jahren Misswirtschaft. Stephan Schlegl, der eine der Leasing-Firmen vertritt, sagt: « Es ist relativ kompliziert, durch das Betrugskonzept hindurchzusehen. Man hat heute Riccardo S. ja vor Gericht erlebt. Er kann wahnsinnig gut reden, er ist überzeugend. Er hat einfach für alles eine Geschichte bereit, die sehr plausibel klingt. Erst 2011 stellten wir fest, dass Leasingverträge für Autos vorliegen, die gar nicht existieren, Fahrzeugausweiskopien waren gefälscht und mehr. Erst dann brach man die Geschäftsbeziehung ab.»

Die damalige Finanzfirma Fidis Finance fordert nun insgesamt 12,6 Millionen Franken wegen Misswirtschaft, mehrfachen Betrugs, Veruntreuung und Urkundenfälschung.

Der Monsterprozess dauert voraussichtlich noch knapp zwei Wochen.

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