Absturz des Superpumas am Gotthard ist geklärt
2016 ist auf dem Gotthard ein Superpuma abgestürzt, beide Piloten kamen ums Leben. Jetzt hat der Bund die Ergebnisse der Untersuchungen veröffentlicht.
![Der Absturz des Super-Pumas auf dem Gotthard.](https://c.nau.ch/i/gvweL2VmOndJGrz85jPVKPAElXA6QZ4qRK0pykB9/900/der-absturz-des-super-pumas-auf-dem-gotthard.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Im September 2016 stürzte auf dem Gotthardpass ein Superpuma ab und verbrannte komplett.
- Die beiden Piloten starben, ein weiterer Insasse wurde schwer verletzt.
- Eine Untersuchung zeigt nun kein strafrechtliches Verhalten der Piloten auf.
Ende September 2016 transportierte ein Helikopter des Typs Eurocopter «Cougar», umgangssprachlich Superpuma, einige Insassen zum St. Gotthard Hospiz. Neben den Gästen befanden sich zwei Piloten und ein weiteres Crewmitglied, ein Loadmaster, im Helikopter.
Nachdem sie die Gäste bei drehendem Rotor auf einem alternativen Landeplatz ausgeladen hatten, stieg der Superpuma auf und setzte zum Vorwärtsflug an. Einige Sekunden nach dem Start berührten die Rotorblätter eine vermutlich übersehene Freileitung, welche auf keiner verfügbaren Flughinderniskarte eingezeichnet war.
Die Piloten konnten den Helikopter mit den beschädigten Rotoren nicht mehr in den Griff kriegen und sie stürzten kurz nach der Kollision ab. Einzig der Loadmaster konnte noch verletzt aus dem Wrack geborgen werden, die Piloten verstarben an Ort und Stelle. Der Heli brannte komplett aus.
![Experten untersuchen den abgestürzten Helikopter.](https://c.nau.ch/i/aMWQ8O5DKV1krlygqjgJp2yYXnL04Jm9dPBeoGZw/900/experten-untersuchen-den-abgesturzten-helikopter.jpg)
Forensiker konnten den Unfallflug weitgehend rekonstruieren. Dadurch stellten sie fest, dass die Crew im Rahmen der geltenden Vorschriften in kabelverseuchtem Gebiet agierten. Auch die Flug- und Landevorbereitungen sollen ordnungsgemäss verlaufen sein.
Der Untersuchungsrichter konnte gestützt auf diese Ergebnisse kein strafrechtlich relevantes Verhalten der Crew feststellen. Deswegen stellt er den Antrag, das Verfahren einzustellen. Er empfiehlt jedoch, die geltenden Vorschriften für entsprechende Situationen neu zu überprüfen und allenfalls weitere Massnahmen beim An- und Abflugverhalten in der Nähe von Kabeln und Leitungen einzuführen, die das Risiko auf künftige Kollisionen senken könnten.