Frauengesundheit: Welche Hygieneartikel gibt es?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Hygieneartikel spielen für die Frauengesundheit eine wichtige Rolle. Wir verraten Ihnen, welche es gibt und was ihre Vor- beziehungsweise Nachteile sind.

Frauengesundheit
Für die Frauengesundheit gibt es zahlreiche Hygieneartikel. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Umsatz im Bereich Hygieneprodukte erreicht fast 100 Millionen Franken jährlich.
  • In der Schweiz wächst die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten.

Würde man alle Menstruationsblutungen zusammenzählen, bluten Frauen fast zehn Jahre ihres Lebens. Dies hat vielfältige Auswirkungen auf die Frauengesundheit.

So leiden Frauen durch den Blutverlust häufiger unter Eisenmangel. Begleiterscheinungen wie Krämpfe und Kopfschmerzen erschweren den Alltag. Dazu verursachen die Blutungen selbst oft Probleme.

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Die Angst vor Blutflecken

Die grösste Angst geht davon aus, dass Blut durch die Unterwäsche in die normale Kleidung sickert und Flecken verursacht.

Die meisten Frauen führen stets einige Hygieneprodukte mit sich, falls sie einmal unterwegs von der Periode überrascht werden. Einige Hygienemittel verursachen dazu ein unangenehmes Gefühl durch die ständige Feuchtigkeit im Intimbereich.

Blutflecken
Die Angst vor Blutflecken ist oft gross, kann aber verringert werden. - Depositphotos

Der Markt an Hygieneprodukten ist heute riesig. Alleine in der Schweiz werden laut einer Statistik des Bundesamtes rund 92,74 Millionen Franken jährlich umgesetzt. Dies entspricht etwa 5,8 Millionen Kilogramm Produkte für die Frauengesundheit – und damit letztendlich auch viel Müll.

Die Klassiker unter den Hygieneprodukten

Die beliebtesten Hygieneprodukte sind Slipeinlagen, Binden und Tampons. Viele Frauen verwenden Slipeinlagen sogar fast durchgängig den ganzen Monat, um Blut und auch andere Ausflüsse aufzufangen. Sie sind dünner als Binden, reichen aber ausserhalb der Tage mit besonders starker Blutung vollkommen aus.

Binden sind dicker und saugfähiger. Allerdings produzieren sie auch häufig das unangenehme Gefühl, eine Windel zu tragen. Dazu können sich Gerüche ausbreiten, wenn sie nicht schnell gewechselt werden. Und dies ist vor allem unterwegs nicht immer so leicht.

Schweiz
In der Schweiz setzen viele Frauen auf Tampons. - Depositphotos

Kein Wunder, dass sich der Tampon als Retter der Frauengesundheit erwiesen hat: Diese kleinen Wattepfropfen werden in die Scheide geführt und sind von aussen gar nicht zu sehen. Sie fangen das Blut zuverlässig ab und verhindern Gerüche.

Anders als bei Binden und Slipeinlagen kann auch nicht versehentlich etwas Blut neben die Unterhose tropfen und Flecken versuchen. In Deutschland setzen laut einer Umfrage von Plan Internatonial fast drei Viertel der Frauen (71 Prozent) auf Tampons.

Nachhaltige Hygieneprodukte zur Reduzierung von Abfällen

Durch die Einwegprodukte fallen jeden Monat grosse Mengen Abfälle an. Problematisch sind nicht nur die Watteprodukte selbst, sondern vor allem die Umverpackungen aus Kunststoffen. Seit einigen Jahren steigt darum das Interesse an nachhaltigen Hygieneprodukten, nicht nur in der Schweiz.

Ein beliebtes Produkt ist die Menstruationstasse aus weichem Silikon, die in die Scheide eingeführt wird. Sie sammelt das Blut und wird nach der Benutzung ausgespült. Nach dem Ende der Periode muss sie aus hygienischen Gründen ausgekocht werden.

Menstruationstassen
Die Verwendung von Menstruationstassen ist in vielen Fällen nachhaltig. - Depositphotos

Ein Problem für viele Frauen ist der eher unangenehme, direkte Kontakt mit dem Periodenblut. Dazu müssen meist verschiedene Grössen und Varianten ausprobiert werden. Wurde jedoch einmal die perfekte Menstruationstasse gefunden, kann sie über mehrere Jahre verwendet werden.

Stark im Kommen als Alternative ist die sogenannte Menstruationsunterhose. Diese verfügt über eine mehrschichtige Einlage im Schritt, die das Periodenblut auffängt. Dabei wird sichergestellt, dass nichts durchsickern kann.

Die Periodenslips können nach der Benutzung ganz normal mit anderen Unterhosen gewaschen werden. Allerdings sind sie teuer in der Anschaffung – und ein Wechsel unterwegs kann kompliziert werden. Dazu haben Frauen dann die benutzte Hose in der Tasche. Für Ausflüge und Aktivitäten ist sie also weniger geeignet.

Frauengesundheit: Das Problem der Menstruationsarmut

Die Benutzung nachhaltiger Hygieneprodukte schont auch den Geldbeutel. Seit einigen Jahren wird beim Thema Frauengesundheit immer offener über die hohen Kosten der Menstruation gesprochen. Dabei ist Frauen vor allem die hohe Mehrwertsteuer auf Hygieneprodukte ein Dorn im Auge. Schliesslich ist die Periode keine freiwillige Entscheidung.

Frauengesundheit
Das Thema Frauengesundheit findet immer mehr Gehör. - Depositphotos

2022 war es dann auch in der Schweiz so weit: Der Nationalrat beschloss die Absenkung der sogenannten Tamponsteuer auf 2,5 Prozent.

Allerdings bleibt abzuwarten, ob Frauen wirklich davon profitieren, wenn die Preissenkungen 2025 kommen: In Deutschland nutzten die Hersteller eine vergleichbare Senkung nämlich prompt zum dreisten Anheben der Preise.

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