Adelboden BE: Mega-Ski-Ansturm führt zu langen Wartezeiten
Wer am heutigen Freitag in Adelboden BE die Pisten unsicher machen wollte, brauchte zu Beginn vor allem eins: viel Geduld. Denn es kam zu langen Wartezeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- An der Silleren-Talstation in Adelboden ist es am Freitagmorgen zu Wartezeiten gekommen.
- Und auch der dazugehörige Parkplatz war um 9 Uhr morgens bereits voll.
- Schon in den letzten Tagen vermeldeten die Skigebiete Rekord-Anstürme auf ihre Pisten.
Bereits in den letzten Tagen wurde viel über den rekordverdächtigen Weihnachts-Ansturm auf die Skigebiete berichtet. Ein Trend, der sich in der Altjahrswoche fortzusetzen scheint.
Denn: Nau.ch-Leserinnen und -Leser berichten, dass es am Freitagmorgen an der Talstation der Silleren-Bahn in Adelboden BE zu langen Schlangen kam.
Zudem sei der zur Bahn dazugehörige Parkplatz um 9 Uhr bereits voll gewesen, erzählt Ski-Fan Benjamin H.* gegenüber Nau.ch. «Einen solchen Ansturm habe ich noch nie erlebt!»
Zirka 20 Minuten sei er im Stau gestanden, zehn Minuten vor den Parkplätzen und zuletzt 15 Minuten vor der Gondel.
Skigebiet Adelboden «sehr gut besucht»
Die Sprecherin des Skigebiets, Stefanie Inniger, bestätigt den Ansturm auf Anfrage von Nau.ch: «Wir durften in den letzten Tagen viele Gäste bei uns in der Skiregion Adelboden-Lenk begrüssen. Auch am heutigen Freitag ist unser Skigebiet sehr gut besucht.»
Die Verantwortlichen hoffen, dass auch in den nächsten Tagen viele Gäste den Weg ins Skigebiet Adelboden-Lenk finden, denn: «Unser eigentliches Festtagsgeschäft beginnt erst heute.»
Dies, da viele Wochengäste und Zweitheimische erst nach den Weihnachtsfeiertagen anreisen würden, erklärt Inniger. «Um Zahlen oder einen Vergleich zu den Vorjahren zu nennen, wäre es aktuell noch zu früh.»
Zur langen Wartezeit sagt sie: «Es ist allen Gästen klar, dass man während den Festtagen etwas Geduld braucht und nicht alleine im Skigebiet ist. Geduld, die aber mit perfekten Bedingungen belohnt wird.»
Ski-Gäste meckern über «Tortur»
Geduld hat offenbar nicht jeder, wie Benjamin H. erzählt: «Einige Leute in der Schlange haben sich sehr aufgeregt. Worte wie ‹Tortur› sind gefallen.»
Zudem hätten auch andere Personen eine solche Schlange als aussergewöhnlich beschrieben.
Etwas, das Leserin Chiara B.* bestätigen kann. Auch sie sagt: «Wir sind regelmässig in Adelboden. Aber dass sich an der Talstation eine so lange Schlange bildet, ist krass.»
Doch warum gibt es heuer einen solchen Run auf die Skigebiete?
Gutes Wetter, veraltete Seilbahn
Ein Grund dürften die guten Pistenverhältnisse und das schöne Wetter sein. Denn: Während im Flachland am Freitagmorgen eine graue Wolkendecke dominiert, strahlt in den Bergen die Sonne auf die Piste.
Das bestätigt auch Stefanie Inniger. Das schlechtere Wetter im Flachland und die guten Schneebedingungen hätten viele Ski-Fans angelockt.
Ein weiterer möglicher Faktor für die Warteschlange ist die in die Jahre gekommene Silleren-Bahn.
Die 1990 gebaute Gondelbahn braucht – inklusive Zwischenstationen – etwa 30 Minuten von Adelboden bis zur Bergstation Sillerenbühl.
Zudem befördert sie die Skifahrerinnen und Snowboarder nur in 6er-Gondeli nach oben. Ein Umstand, der bei hohem Besuchenden-Andrang zu langen Schlangen führen kann.
Das könne man so nicht bestätigen, betont aber Pressesprecherin Inniger. Denn: «Die Gondelbahn Sillerenbühl hat eine Förderleistung von 2000 Personen pro Stunde.»
Zwar plant das Skigebiet Adelboden-Lenk schon seit 2017, die alternde Bahn zu ersetzen. Über die Planungsphase zum Projekt mit dem Namen «Direttissima» ist man bis jetzt aber noch nicht herausgekommen.