Advent: Mit diesen Traditionen feiert man die Vorweihnachtszeit
Im Advent kennt die Schweiz einige Bräuche und Traditionen, um sich angemessen auf Weihnachten vorzubereiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Advent dient zur Vorbereitung auf Weihnachten.
- Diese Zeit der Besinnung kennt viele Bräuche und Traditionen.
- Gottesdienste und Kränze gehören seit Jahrzehnten dazu.
Im Advent kommt die Weihnachtstimmung der meisten Leute erst richtig in Fahrt. Ob man nun mit der Familie Kerzen anzündet oder für seine Liebsten einen Adventskalender füllt: Jeder hat so eine eigenen Wege, um die Zeit bis Weihnachten zu verschönern.
Vor allem das Licht spielt im Advent eine grosse Rolle. So brennen in vielen Häusern und Kirchen zahlreiche Kerzen und Laternen. Das Vorbereiten der Weihnachtsdeko ist bis heute ein gefeiertes und mit Spannung erwartetes Ritual.
Auch die Advents- und Weihnachtsmärkte folgen mit ihren Dekorationen ganz der Tradition des Lichts. Die ersten Weihnachts- oder Christkindlmärkte kamen dabei bereits im 17. Jahrhundert auf. Auch damals lockte man die Bevölkerung mit Spielzeugen, Gewürzen und Krippenfiguren an.
Kerzen auf dem Adventskranz
Ein anderer vorweihnachtlicher Brauch ist der Adventskranz. Dieser weist mit seinen vier Haupt-Kerzen auf das Licht hin, das mit Jesus Christus in die Welt kam. Den allerersten Adventskranz liess 1839 der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern in Hamburg aufhängen. 24 Kerzen stellten dabei die 20 Wochentage und die vier Sonntage bis Weihnachten dar.
Nach dem Ersten Weltkrieg zog die ursprünglich evangelische Tradition auch in die katholische Kirche ein. Und auch in der östlichen Kirche ist der Adventskranz heute teilweise vertreten.
Ein weiteres Ritual, dass zur Adventszeit in den Kirchen gehört, sind die Rorate-Messen. Diese speziellen Gottesdienste werden sehr früh und häufig nur bei Kerzenschein gefeiert.
Auch das Adventsfasten war früher eine wichtige Kirchen-Tradition. Sie ist seit dem 11. Jahrhundert überliefert, wird heutzutage aber nicht mehr von allen Gläubigen praktiziert. In der katholischen Kirche wird das Adventsfasten seit 1917 nicht mehr vom Kirchenrecht verlangt.
Adventskalender: Bis heute sehr beliebt
Adventskalender sind ein vergleichsweise eher moderner Brauch. Die 24 Türchen gibt es – insbesondere für Kinder – seit Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Tradition hat sich aus verschiedenen evangelischen Bräuchen im 19. Jahrhundert entwickelt, bei denen man die Tage bis Weihnachten abzählt.
Die ersten einfachen Adventskalender bestanden nur aus 24 Kreidestrichen an der Wand. Täglich durften dann die Kinder einen Strich bis Weihnachten wegwischen. 1902 kam dann schliesslich der erste Adventskalender mit Türchen. Der Verleger Gerhard Lang aus München druckte damals die ersten Exemplare mit Märchenmotiven.
Herkömmliche Adventskalender haben bis heute 24 Türen, die im Advent vom 1. bis zum 24. Dezember geöffnet werden.
Dies ist ein Unterschied zum liturgischen Adventskalender, der jeweils am ersten Advent beginnt und Türchen bis zum 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, hat. Ausserdem hat er vier zusätzliche Türen für die Adventssonntage.
Im Advent: Als Sternsinger durch die Strassen
Ein anderer Brauch hat seine Ursprünge in der mittelalterlichen Tradition des Weihnachtsspiels. Bei der Herbergssuche ziehen vor allem Jugendliche von Haus zu Haus und singen als Maria oder Josef verkleidet Weihnachtslieder.
Dieses Ritual ist vergleichbar mit dem Sternsingen. Dabei ziehen die Kinder als die Drei Könige verkleidet durch die Strassen und singen. An den Türen werden den Kindern dabei auch gerne Süssigkeiten und Guetzli verteilt.
Ein weiteres Brauchtum ist das Frauentragen. Hierbei wird vor Weihnachten ein Marienbild, ausgehend von der Kirche, von Haus zu Haus getragen. Am Heiligen Abend kehrt es schliesslich wieder in die Kirche zurück.