Akademien der Wissenschaften kritisieren Abbau bei SRF
Akademien der Wissenschaften Schweiz äussern tiefe Besorgnis über geplante Programmänderungen beim Schweizer Radio und Fernsehen.
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In einem offenen Brief haben sich die Akademien der Wissenschaften Schweiz besorgt über die geplanten Programmänderungen beim Schweizer Radio und Fernsehen gezeigt. Vor allem der geplante Abbau in der Wissenschaftsredaktion von Radio SRF und die Streichung des Wissenschaftsmagazins auf SRF 2 Kultur und SRF News beunruhige engagierte Wissenschaftler zutiefst, teilte der Verbund am Freitag mit.
In dem an SRF-Direktorin Nathalie Wappler adressierten Brief fordern die Akademien der Wissenschaften Schweiz die Geschäftsleitung von SRF und SRG auf, von diesen Entscheidungen abzusehen. Komplexität und Demokratie erforderten angesichts einer Welt, die von Wissenschaft und Technologie geprägt sei, einen verlässlichen Rahmen.
Bedeutung einer unabhängigen Information
Eine fundierte kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen und eine unabhängige Information der Schweizer Bevölkerung seien daher «von grösster Bedeutung». Dies umso mehr in der Schweiz, wo Bürgerinnen und Bürger regelmässig über forschungs- und technologiebezogene Themen abstimmen würden.
Wissenschafts- und Technologie-Themen seien zudem selten eindimensional, benötigten eine tiefgehende Behandlung. Die Wissenschaftsredaktion des Schweizer Radios erfülle diese Aufgabe «in vorbildlicher Weise», heisst es in dem Brief weiter.
Die Rolle des öffentlichen Rundfunks im Fokus
Wissenschaftsjournalismus sei Service Public. Während viele privaten Medien ihre Wissenschaftsredaktionen mit anderen Ressorts zusammenlegten und verkleinerten, sei eine gut ausgestattete Wissenschaftsredaktion beim SRF wichtiger denn je, denn Dossierkompetenz komme allen Redaktionen und Formaten zugute.
Gerade in Zeiten von Fake News und zunehmend ausgefeilten Desinformationskampagnen seien verlässliche Informationsquellen von zentraler Bedeutung. Die Akademien seien der Ansicht, dass die anstehenden Budgetkürzungen bei Radio und Fernsehen die Fähigkeit der Gesellschaft schwächen werden, aktuelle Herausforderungen mit einer fundierten und vielfältigen Informationsbasis zu bewältigen.