Alain Berset: Deutscher droht seiner Familie mit Folter
Alain Berset erhielt wegen der Debatte über die Panzerverkäufe nach Deutschland Drohungen. Auch seiner Frau und seinen Kindern wurde Folter angedroht.
Das Wichtigste in Kürze
- Alain Berset erhielt wegen der Panzer-Debatte eine Drohmail von einem Deutschen.
- Dieser drohte, er werde Bersets Frau und Kinder foltern.
- Die Drohungen gegen Regierungsmitglieder haben im Jahr 2022 wieder abgenommen.
In der Corona-Pandemie wurde Gesundheitsminister Alain Berset oft angefeindet und bedroht. Zahlen des Bundesamts für Polizei zeigen, dass die Drohungen gegen Regierungsmitglieder und Staatsangestellte 2022 wieder zurückgegangen sind. Doch auch 2023 wurde Alain Berset bedroht – wegen Panzern.
Im Ukraine-Krieg lief die Debatte, ob die Schweiz Leopard-2-Panzer an Deutschland zurückverkaufen solle. Damit könnte das Land seine eigenen Fahrzeuge an die Ukraine liefern. Mitte März äusserte sich Bundespräsident Berset skeptisch dazu und verwies auf die Gesetze bezüglich Waffenverkäufen.
Einem deutschen Staatsbürger missfielen die Äusserungen und die verweigerten Verkäufe massiv, er schrieb eine Mail an den Bundespräsidenten. Darin forderte er Berset auf, die Panzer innert wenigen Tagen zu verkaufen. Sonst würde er dessen Frau und Kinder grausam foltern. Dies geht aus einem Strafbefehl der Bundesanwaltschaft hervor, über den SRF berichtet.
Der Mann wurde deswegen nun zu einer bedingten Geldstrafe von 900 Franken verurteilt. Zudem muss er die Verfahrenskosten von 500 Franken bezahlen.
Mittlerweile hat das Parlament entschieden, 25 stillgelegte Leopard-2-Panzer nach Deutschland zurückzuverkaufen. Die Bedingung dafür ist aber, dass diese Panzer nicht in der Ukraine landen werden.