Elitepolizisten bewachten Alain Berset mitten in Pandemie
Vergangenen Jahres erhielt Alain Berset rund um die Uhr Personenschutz. Die Elitepolizisten begleiteten den Bundesrat wegen Drohungen sogar mit auf Wanderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Drohungen gegen den Bundesrat haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen.
- Personenschützer begleiten die Mitglieder der Schweizer Regierung auch in der Freizeit.
- Die Polizei beschützte Alain Berset sogar auf Wanderschaft.
2019 erhielt das Bundesamt für Polizei 246 Drohungen gegen Politikerinnen und Politiker. Die Corona-Pandemie schien ein Treiber solcher Anfeindungen zu sein.
Im 2021 zählte das Fedpol nämlich fast fünfmal (1215) so viele Drohungen gegen die Behörden wie 2019. Besonders die Einführung der Zertifikatspflicht durch den Bundesrat sorgte damals für viel Aufregung in der Schweizer Gesellschaft.
Der Ton werde rauer, erklärte auch Simonetta Sommaruga in ihrer Rücktrittsrede. Die Regierungsmitglieder haben deshalb bei vielen Auftritten Personenschutz.
Alain Berset sogar auf Wanderungen bewacht
Gesundheitsminister Alain Berset sei während der Corona-Pandemie gar rund um die Uhr bewacht worden. Das berichten die «Sonntagszeitung» und der Westschweizer «Le Matin Dimanche».
Gerade wegen seiner Präsenz wurde er wohl zur Zielscheibe von Anfeindungen und Drohungen. Sogar der Schulweg seiner Kinder soll in einem anonymen Brief beschrieben worden sein. Es habe sogar ein Bewaffneter in das Generalsekretariat seines Ministeriums eindringen wollen.
Selbst in seinen Ferien soll der Bundesrat in seinem Chalet in den Waadtländer Alpen geschützt worden sein, so die «Tamedia»-Zeitungen. Diese nie zuvor dagewesenen Sicherheitsmassnahmen sollen bis zum Frühjahr 2022 gegolten haben. Als Wanderer getarnt, sollen die Elitepolizisten dem Bundesrat sogar auf dessen Ausflügen gefolgt sein.
Um Bersets Chalet auch in der Nacht nahe zu sein, wurden für die Polizei Airbnb-Quartiere im selben Dorf angemietet. Die Kosten für diese in der Schweiz aussergewöhnliche Bewachung sind nicht bekannt. Mittlerweile sei das Sicherheitsdispositiv aber wieder etwas gelockert worden.