Alarmierender Anstieg schwerer Unfälle auf Schweizer Strassen
Die Zahl der Schwerverletzten auf den Schweizer Strassen erreichte laut Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) einen neuen Höchststand.
Die Zahl der schweren Unfälle auf Schweizer Strassen ist laut dem neuesten Sicherheitsbarometer der Beratungsstelle für Unfallverhütung im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Zwölf Menschen verletzten sich auf Schweizer Strassen demnach täglich schwer oder wurden getötet.
Mit 4096 erreichte die Zahl der Schwerverletzten den höchsten Stand der vergangenen zehn Jahre, teilte die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) am Dienstag mit. Die Anzahl Todesopfer stagnierte zeitgleich auf hohem Niveau: 236 Menschen kamen im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Romandie besonders betroffen
Vor allem in der Romandie habe es deutlich mehr schwere Unfälle gegeben. In der übrigen Schweiz seien die Zahlen stabil geblieben. Bezogen auf die Bevölkerung war das Unfallgeschehen im Tessin nach wie vor grösser als in anderen Landesteilen.
Der Vergleich über die Landesgrenzen hinaus zeigte für das vergangene Jahr dagegen, dass die Sterblichkeit auf Schweizer Strassen gering ist, wie die BFU weiter mitteilte. Im Vergleich mit 21 anderen europäischen Staaten und den letzten fünf Jahren befand sich die Schweiz im sichersten Viertel der gelisteten Länder.
Steigende Gefahr für Fussgänger und E-Biker
Alarmiert zeigte sich die BFU indes über die Zahl der hierzulande getöteten Fussgängerinnen und Fussgänger. Im Vergleich mit 2022 erhöhte sich diese von 40 auf 46, jene der Schwerverletzten von 497 auf 522. Negative Spitzenreiter in der Statistik der tödlichen Unfälle waren nach wie vor Auto- und Töffunfälle.
Problematisch war auch die Entwicklung bei E-Bikes, dort stieg die Zahl der schweren Unfälle stark an. Der E-Bike- und der Fussverkehr blieben demnach «zentrale Herausforderungen für die Verkehrssicherheit in der Schweiz», hiess es weiter.
Zur deutlichsten Zunahme bei den Schwerverletzten kam es 2023 indes bei den Töfffahrenden. Mehr als ein Viertel aller Schwerverletzten war mit dem Töff unterwegs. Auch waren ein Fünftel aller Getöteten im Strassenverkehr Töfffahrende.