Alters- und Hinterlassenenversicherung in den schwarzen Zahlen
Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) erzielte im Jahr 2019 einen Gewinn. Grund dafür war vor allem das gute Anlageergebnis.

Das Wichtigste in Kürze
- Die AHV machte 2019 trotz Verlusten beim Umlageergebnis Gewinn.
- Grund dafür war das gute Anlageergebnis.
- Auch IV und EO schrieben schwarze Zahlen.
Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) hat letztes Jahr mehr Geld für Renten ausgegeben als sie an Beiträgen eingenommen hat: Das sogenannte Umlageergebnis lag 1,17 Milliarden Franken im Minus. Dank des guten Anlageergebnisses machte die AHV 2019 trotzdem Gewinn. Dieser beläuft sich auf 1,682 Milliarden Franken.
Das teilte Compenswiss, der Ausgleichsfonds von AHV, IV und EO, am Dienstag mit. Damit bestätigt sich der Trend der letzten Jahre: Wegen der demografischen Entwicklung müssen immer weniger aktive Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Altersvorsorge von immer mehr Rentnerinnen und Rentner stemmen. Die AHV ist nicht mehr nachhaltig finanziert.
Alters- und Hinterlassenenversicherung profitiert von Reform
Eine Reform ist 2017 an der Urne gescheitert, der nächste Anlauf liegt bereits beim Parlament. Eine erste finanzielle Erleichterung wird sich im laufenden Jahr einstellen.
Die AHV-Steuervorlage, die das Volk 2019 angenommen hat, ist am 1. Januar 2020 in Kraft getreten. Sie soll der Alters- und Hinterlassenenversicherung rund 2 Milliarden Franken pro Jahr in die Kasse spülen.

Ob die Finanzspritze angesichts der Lage am Arbeitsmarkt tatsächlich so hoch ausfällt, ist offen. Auf jeden Fall kommt sie genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn das Ergebnis an den Finanzmärkten dürfte den AHV-Ausgleichsfonds in Zeiten von Corona nicht mehr in die schwarzen Zahlen hieven.
Auch IV und EO machen Gewinn
Das ist in den vergangenen Jahren regelmässig gelungen. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2018, weil die Börse gegen Jahresende stark eingebrochen ist. 2019 war die Performance an den Finanzmärkten jedoch wieder gut, das Anlageergebnis belief sich laut Compenswiss auf 2,801 Milliarden Franken.
Auch die Invalidenversicherung (IV) schloss 2019 mit einem negativen Umlageergebnis ab. Der Verlust belief sich auf 383 Millionen Franken. Das Anlageergebnis des IV-Ausgleichsfonds konnte das Minus aber mehr als wettmachen. Sodass Ende Jahr ein Gewinn von 24 Millionen Franken resultierte.
Die Erwerbsersatzordnung (EO) schrieb 2019 mit 53 Millionen Franken ein positives Umlageergebnis. Zusammen mit dem an den Finanzmärkten erzielten Ergebnis von 89 Millionen Franken resultierte ein Gewinn von 142 Millionen Franken.