Am Flughafen Basel wartet man nur zwölf Minuten
Am Flughafen Zürich drohen auch an Pfingsten wieder lange Warteschlangen. Schneller in den Ferien sind Reisende über den Flughafen in Basel.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Sommer müssen Reisende über den Flughafen Zürich längere Wartezeiten in Kauf nehmen.
- Schneller geht's in Basel, wo Wartezeiten bei Sicherheitskontrollen zwölf Minuten dauern.
- «Fliegen hat seinen Charme verloren», sagt der ehemalige Schweiz Tourismus-Direktor.
Am Flughafen Zürich nervten sich an Auffahrt Touristen erneut über die langen Warteschlangen bei den Pass- und Sicherheitskontrollen. Auch am bekannten Sorgenkind – dem Sicherheitscheck vor Abflug – sind 30 Minuten Wartezeit normal geworden.
Nun, an Pfingsten, droht ähnliches Anstehen: Der Personalnotstand bei der Kantonspolizei Zürich, die für den Sicherheitscheck zuständig ist, soll sich erst im Sommer erholen.
Wem vor langem Anstehen graut, der ist am EuroAirport Basel-Mulhouse besser bedient. «Bei der Sicherheitskontrolle waren in den letzten Wochen Wartezeiten von durchschnittlich acht bis zwölf Minuten zu verzeichnen. Der Höchstwert im Mai betrug bis anhin 15 Minuten», schreibt die Medienstelle auf Anfrage.
Das hat einen guten Grund: Hier ist nicht die Kapo zuständig, sondern eine private Firma. Und da werden «die Personalressourcen dem Bedarf angepasst».
Bei der Passkontrolle nach der Landung, wo sich in Zürich nach Auffahrt eine über 30 Meter lange Schlange gebildet hatte, dauert es hingegen auch in Basel etwas länger: 20 bis 25 Minuten warten Reisende im Schnitt. «Zu Spitzenzeiten wurden vereinzelt längere Wartezeiten von bis zu 47 Minuten festgestellt», so der Flughafen.
Warteschlangen sind «ärgerlich und imageschädigend»
Tourismus-Experte Jürg Schmid nennt die in Zürich immer länger werdenden Schlangen «ärgerlich und imageschädigend». Dass sie abschreckend für Reisende wirken, bezweifelt der ehemalige Direktor von Schweiz Tourismus jedoch stark. «Zu gross ist die aufgestaute Reiselust und Sehnsucht.»
Dass Leute deswegen eher ab Basel oder Genf fliegen, sei möglich, allerdings nicht beim aktuellen Angebot. Der Flughafen Zürich bleibe, auch mit lästigen Warteschlangen, im internationalen Vergleich ein überdurchschnittlich gästeorientierter und angenehmer Flughafen. «Entscheidend bleiben die Destinationen, die ich direkt ab einem Flughafen erreichen kann», so Schmid.
Fliegen hat den Charme verloren
Grundsätzlich glaubt er aber, dass Reisende die Flugreisen zunehmend als stressig wahrnehmen. Der Experte glaubt: «Fliegen hat den Charme verloren. Gestiegene Sicherheitschecks, Verspätungen und Warteschlangen, vieles davon erklärbar und unausweichlich, führen zum Fakt, dass für immer mehr die Ferien erst nach dem Flug beginnen.»
Hier seien Airlines und Flughäfen gefordert. «Denn steigende Preise bei sinkender Qualität, das verträgt sich auf die Länge nicht», betont Schmid. Langfristig – verstärkt auch durch das Klimabewusstsein – würden Nahreisen wieder populärer, prophezeit er.