An Expo 2020: Philip Morris unterstützt EDA mit Pavillon

Philip Morris sponsert den eidgenössischen Pavillon an der internationalen Expo 2020 in Dubai. Das sorgt für Diskussionen und Ärger.

Expo 2020.
Der Tabak-Gigant Philip Morris International sponsert den Schweizer Pavillon an der Expo 2020. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vom 20.09.2020 bis 03.04.2021 findet in Dubai eine internationale Expo statt.
  • Der Pavillon der Schweiz wird von einem Tabakkonzern finanziert.
  • Viele stören sich daran – es hagelt Kritik.

Der Tabakkonzern Philip Morris International finanziert den Schweizer Pavillon an der Weltausstellung in Dubai. Das erregt Ärger und Unverständnis.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält den Auftritt beispielsweise für unzulässig. Philip Morris und das EDA widersprechen.

Auf der Homepage des House of Switzerland in Dubai ist Philip Morris International als Hauptpartner aufgeführt. Weiter vertreten: der Liftbauer Schindler, Schweiz Tourismus, Nestlé, Novartis, KGS und Clariant.

Doch der Name des Tabakkonzerns auf der Sponsorenliste sorgt für Ärger. Den Fall ins Rollen gebracht hatten die Zeitungen des CH-Media-Verlags.

Vereinbarung zur Expo 2020 untersagt Tabakwerbung

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt wegen der geplanten Partnerschaft Gespräche. Dies tut die WHO mit den zuständigen Stellen in Bern und dem Veranstalter der Expo 2020 in Dubai: dem Bureau International des Expositions (BIE) in Paris.

WHO-Sprecher Christian Lindmeier verwies auf eine seit 2011 gültige Vereinbarung zwischen BIE und WHO: An Weltausstellungen dürfen keine Tabakfirmen Sponsorings übernehmen.

Philip morris eda
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält den Auftritt an der Expo 2020 Dubai für unzulässig. Philip Morris und das EDA widersprechen. - Keystone

Des Weiteren dürften Tabakwaren weder verkauft noch beworben werden. Dasselbe gelte für E-Zigaretten, hielt Lindmeier fest.

Veranstalter der Expo verantwortlich für Teilnehmer

Lindmeier sagt: Das BIE als Veranstalter der Expo 2020 sei dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer sich an die Vereinbarung hielten. Gespräche der WHO mit dem BIE und Bern seien daher im Gang.

Zu sagen, was geschehen werde, wenn die Schweiz an der Partnerschaft mit Philip Morris festhalte, sei reine Spekulation, sagte er.

Das Aussendepartement EDA kontert, dass laut BIE die nationalen Pavillons frei in ihren Sponsoringaktivitäten seien: «Wir stimmen uns mit dem BIE ab, um alle gültigen Normen zu respektieren», schreibt es. Man müsse zwischen Sponsoren der Expo-Veranstalter und denjenigen der Länder-Pavillons unterscheiden.

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