Strafe

Anklage fordert in Zürich höhere Strafe für Ex-Modelagenten

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Zürich,

Vor dem Zürcher Obergericht wird am Montag der Fall eines ehemaligen Modelagenten verhandelt. Die Anklage will eine höhere Strafe.

Obergericht Zürich
Das Zürcher Obergericht hat einen 49-jährigen Türken wegen Mordes an seiner Frau zu 20 Jahren Haft und einer 15-jährigen Landesverweisung verurteilt. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Ex-Modelagent wurde im September 2021 wegen sexueller Übergriffe verurteilt.
  • Nun beschäftigt sich das Obergericht Zürich mit dem Fall.
  • Die Forderungen von Anklage und Verteidigung klaffen weit auseinander.

Vor dem Obergericht des Kantons Zürich hat am Montag der Staatsanwalt eine höhere Strafe für einen ehemaligen Modelagenten gefordert, als er dies vor der ersten Instanz getan hatte. Der Verteidiger plädierte erneut auf vollumfänglichen Freispruch.

Das Bezirksgericht Zürich hatte im September 2021 den ehemaligen Agenten für männliche Models unter anderem wegen sexueller Übergriffe zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt, wie es der Staatsanwalt gefordert hatte.

Ex-Modelagent erscheint mit Verspätung

In einigen Anklagepunkten sprach es den Beschuldigten frei. Die Verteidigung zog das Urteil weiter, der Ankläger legte Anschlussberufung ein.

Zur Verhandlung am Obergericht erschien der heute 35-jährige Schweizer mit mehr als einer halben Stunde Verspätung. Aufgrund von ärztlich verschriebenen Beruhigungsmitteln, die er im Hinblick auf den Gerichtstermin genommen habe, habe er verschlafen, erklärte er.

Wenn er sprach, haspelte er seine Worte in hohem Tempo hervor und streute grosszügig englische Begriffe aus der Modebranche ein. Er habe 2011 eine erste Agentur im Eventbereich gegründet. 2015 folgte eine Modelagentur, die erste und einzige in der Schweiz, die ausschliesslich auf junge Männer ausgerichtet gewesen sei.

Mann sieht sich als Opfer einer Hetzkampagne

Bei Fragen zu den Vorwürfen machte der Mann weitgehend von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Er sieht sich als Opfer einer Hetzkampagne neidischer Leute.

Er habe «vielen Menschen viel gegeben», aber bei einigen sei das nicht möglich gewesen, «weil das Potenzial fehlte». Da gebe es dann sofort «Hates». Es seien Sachen passiert, die nicht hätten passieren sollen, räumte er in seinem Schlusswort ein. Aber alle machten nun mal Fehler im Leben.

Die angeklagten Delikte soll der Beschuldigte zwischen 2011 und 2020 begangen haben. Die Opfer waren zur jeweiligen Tatzeit zwischen knapp 16 und 27 Jahr alt. Sie träumten von einer Karriere als Models, für die sie die Unterstützung des Beschuldigten benötigten, Dies habe der Beschuldigte ausgenutzt, so der Staatsanwalt.

Verteidiger will vollumfänglichen Freispruch

Vor der zweiten Instanz erhöhte er seine Strafforderung: Er verlangte vier Jahre Freiheitsentzug – ein teilbedingter Vollzug wäre dann nicht mehr möglich. Zudem focht er einzelne Teilfreisprüche an.

Der Verteidiger plädierte wie vor dem Bezirksgericht auf einen vollumfänglichen Freispruch. Es handle sich ganz offensichtlich um eine mediale Hetzkampagne. Sein Mandant habe keineswegs gegen den Willen der Betroffenen gehandelt, diese seien auch nicht abhängig gewesen von ihm. «Der Wunsch nach einem Job begründet noch lange kein Machtgefälle», sagte er.

Ausserdem macht er verschiedene formale Mängel der Anklage geltend. Aus diesem Grund könne der Beschuldigte gar nicht verurteilt werden, sagte er. Die Urteilseröffnung ist auf Ende Nachmittag vorgesehen.

Weiterlesen

Obergericht Zürich
3 Interaktionen
In Zürich
112 Interaktionen
Wegen Rassismus
3 Interaktionen
Zürich

MEHR STRAFE

steuer Unterlagen
1 Interaktionen
Steuern
Kanye West Bianca Censori
189 Interaktionen
Er verliert Millionen
Nasser Al-Attiyah Rally Dakar
Ersatzrad-Strafe!
Gisèle Pélicot
3 Interaktionen
Im Pelicot-Prozess

MEHR AUS STADT ZüRICH

Basel-Stadt
5 Interaktionen
Zürich
«Arena»
989 Interaktionen
In der «Arena»
Zürich Kreis 4 1-Zimmer-Wohnung
29 Interaktionen
Zürich Kreis 4
Booking
30 Interaktionen
Ärger nach Flug