Zürcher schwärmen: Kann nur im Tessin vom Corona-Wahnsinn abschalten
Der Run auf die Sonnenstube bereitet den Behörden offenbar Sorge. Nun hat auch die Gemeinde Verzasca vor Ostern eine Maskenpflicht im Freien eingeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr Tessiner Gemeinden verkünden eine Maskenpflicht im Freien.
- Der Südkanton erwartet über Ostern eine Besucher-Ansturm.
- Die ersten Deutschschweizer flanieren an der Seepromenade – und schwärmen vom Tessin.
Das Tessin wappnet sich für den grossen Oster-Ansturm. Fünf-Sterne-Hotels berichten über ausgebuchte Zimmer, bereits heute Nachmittag erwartet Uri die ersten Stau-Kilometer vor dem Gotthard.
Bereits zuvor haben einige Gemeinden als Vorsichtsmassnahme die Maskenpflicht erweitert. Nun kommt eine beliebte Region hinzu.
Maskenpflicht auch beim Baden an der Verzasca
Ab Karfreitag gilt an einigen Abschnitten der Verzasca eine Maskenpflicht. Die Tessiner Gemeinde erwartet über die Festtage einen grösseren Besucherstrom, wie sie auf der Homepage schreibt.
Eingeschlossen in das Maskenobligatorium ist die bei Touristen beliebte Brücke «Ponte dei Salti» in Lavertezzo.
Neben Ascona und Lugano gilt die Schutzvorschrift seit dem 1. April auch in Bellinzona und Mendrisio. Die Verschärfung der Massnahmen ist nicht unbegründet: Die Anzahl Neuinfektionen sind im Tessin in den letzten Wochen überdurchschnittlich stark angestiegen.
Trotz – oder eben gerade wegen – dem Coronavirus zieht es dieses Jahr dennoch viele Deutschschweizer ins Tessin. Die Hotels in der Sonnenstube der Schweiz sind komplett ausgebucht. Und die Gäste sind offenbar auch bereit etwas mehr Geld auszugeben, bestätigt Hotelleriesuisse.
Zürcher flüchten ins Tessin vor Corona-Sorgen
Die ersten Deutschschweizer flanieren derweil in Lugano an der Seepromenade. So auch die beiden Zürcherinnen Simona und Alessia. «Es ist ein Spontan-Trip, uns fiel langsam aber sicher die Decke vom Kopf.» Die beiden Freundinnen aus Wetzikon schätzen «die fröhlichen, offenen Menschen, es ist wie in Italien hier», schwärmen sie gegenüber Nau.ch
Auch Daniel aus Zürich begründet seinen Lugano-Trip mit der Corona-Situation: «Es ist die einzige Möglichkeit, etwas Sonne zu tanken und etwas vom Corona-Wahnsinn abzuschalten.» Das italienische Flair lasse die Pandemie mal für einen Moment lang vergessen.