Basel: Gassenküche gefragt – manchmal fehlt genügend Essen
Immer mehr Menschen können sich keine Mahlzeit mehr leisten und suchen Gassenküchen auf. Trotz etwas entspannterer Lage sind die Zahlen auch in Basel hoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr Menschen wenden sich an Gassenküchen, da sie sich keine Mahlzeit mehr leisten können.
- Auch in Basel verzeichnet man auf Nau.ch-Anfrage eine höhere Anzahl an Gästen.
- An einigen Tagen seien es so viele gewesen, dass manche kein ganzes Essen bekommen hätten.
- Im Moment sei die Lage etwas entspannter, könne sich jedoch jederzeit ändern.
Schweizer Gassenküchen erreichen langsam ihre Kapazitäten. Die Gassenküche in St.Gallen beispielsweise «platzt aus allen Nähten», wie die Geschäftsleiterin der Stiftung Suchthilfe, Regine Rust, gegenüber Nau.ch vor Kurzem erklärte.
Dort ist man sich sicher, dass gestiegene Lebenshaltungskosten mit dieser Entwicklung zu tun haben.
Auch beim Basler Pendant gibt es mehr Menschen, die ein kostengünstiges Essen benötigen: «Wir hatten von Mitte Juni bis Ende September sehr schnell steigende Gästezahlen zum Frühstück und Abendessen», sagt auf Nau.ch-Anfrage Andy Bensegger, Leiter der Gassenküche Basel.
«Es gab Abende, an denen wir noch knapp allen Gästen etwas offerieren konnten. Je nach Ansturm war es auch mal möglich, dass Gäste keine volle Mahlzeit erhielten», erklärt Bensegger weiter. Jedoch sei laut ihm ein solcher Zustand nur äusserst selten der Fall gewesen.
Derzeitige Situation entspannter
Aktuell sei die Lage wieder entspannter, seit Oktober seien die Zahlen auf hohem Niveau abgeflacht. «Im Moment ist es kein Problem mehr, allen anstehenden Gästen eine Mahlzeit auszugeben. Wir sind uns aber bewusst, dass sich dies aus vielen Gründen plötzlich wieder ändern kann», warnt der Leiter.
Aufgrund der Grenznähe bediene man auch Gäste aus Frankreich und Deutschland, wo kein vergleichbares Angebot vorhanden sei. Grundsätzlich steht die Gassenküche laut eigener Webseite allen Menschen offen. Es werde nicht nach Herkunft und Beweggründen gefragt.
Finanzierung mehrheitlich durch Spenden
In der Gassenküche Basel arbeiten neben dem Team von Andy Bensegger knapp 50 freiwillige Helferinnen und Helfer. Dazu gibt es auch Unterstützung von den Gästen selbst.
80 Prozent aller Aufwendungen will man durch Spendengelder, Sponsoren und Donatoren aufbringen. Dazu kommen 180'000 Franken an Subventionen vom Kanton Basel-Stadt.