Basel: Politiker schiessen gegen neue BVB-Billettautomaten
Die neuen BVB-Billettautomaten sollen nur noch bargeldlos funktionieren. Von allen Seiten hagelt es Kritik – vom Kunden über Politiker bis zu Seniorenverbänden.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Basler Verkehrs-Betriebe wollen bargeldlose Billettautomaten anschaffen.
- Aus der Politik gibt es dafür Gegenwind.
- Häufiger Vorwurf: Wer keine Karte hat, kann nicht mehr Bus und Tram fahren.
Die Pläne für bargeldlose Billettautomaten der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) stossen bei Politikern und Senioren auf breite Ablehnung.
Laut einer Umfrage des Onlinemagazins «Bajour» sind im Schnitt zwei von drei Teilnehmenden gegen die bargeldlosen Automaten. Und auch aus der Politik kommt Kritik – und zwar lagerübergreifend.
«Ich lehne die Abschaffung von Bargeld bei den Billettautomaten ab», sagt etwa Nicola Goepfert (Basta) laut «Basler Zeitung». «Ich sehe immer wieder Personen mit Kleingeld bezahlen, das Bedürfnis ist also da», sagt Andrea Strahm (Mitte).
«Gerade ältere Menschen bezahlen häufig mit Bargeld»
Auch die SVP ist gegen Automaten, die keine Münzen mehr annehmen. «Gerade ältere Menschen bezahlen häufig mit Bargeld», gibt Pascal Messerli zu bedenken.
Die BVB planen, ihre 20 Jahre alten Billettautomaten zu ersetzen. Für sie gebe es teilweise keine Ersatzteile mehr, sagt BVB-Mediensprecher Matthias Steiger gegenüber der Zeitung.

Automaten mit Bargeldoption seien teurer in der Anschaffung und Wartung. Deshalb sollen Automaten gekauft werden, an denen nur noch per Bankkarte oder Guthabenkarte gezahlt werden kann.
Seniorenvertreter wünschen sich analoge Alternativen
Für eine Zahloption per Prepaidkarte sprechen sich auch Vertreter der Grünen und der SP aus. Eine solche müsse dann einfach an Kiosken gekauft und aufgeladen werden können.
Die Meinungen der Seniorenvertreter sind geteilt. Ursina Baumgartner von den Grauen Panthern Nordwestschweiz betont die Notwendigkeit analoger Alternativen. Viele seien aber auch daran interessiert, bei der Digitalisierung mitzuhalten.
Michael Harr von Pro Senectute sieht laut «BaZ» die Digitalisierung als unaufhaltsam. Gleichzeitig betont er aber auch die Wichtigkeit von Unterstützungsangeboten für ältere Menschen.
Am Ende muss der Basler Grosse Rat über die Anschaffung entscheiden.