Basel: Roche-Areal wird grün – Anwohner schauen in die Röhre
Die Grenzacherstrasse nahe dem Roche-Areal in Basel sorgt aktuell für Unruhen. Grund ist die vermeintlich ungleiche Sanierung in verschiedenen Abschnitten.
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel wurden Teile der Grenzacherstrasse saniert und begrünt.
- Der Abschnitt, der in die Wohngegend führt, wurde jedoch von dieser Neuerung ausgenommen.
- Das sorgt für viel Unverständnis – vor allem bei Hitze.
Die Grenzacherstrasse nahe dem Roche-Areal in Basel ist kürzlich einer Bodenverbesserung unterzogen worden. Im Zuge dessen wurde der Bereich mit einem helleren Belag und Grünanlagen ausgestattet.
Wie die «Basler Zeitung» berichtet, können Passanten hier nun zwischen frisch gepflanzten Bäumen und begrünten Inseln flanieren. Besonders in Sommer kann dies angenehmen Schatten bieten. Diese Verbesserungen sind jedoch nicht gleichmässig über die ganze Strasse verteilt.
Ein Abschnitt der Grenzacherstrasse, der in Richtung Wettsteinplatz führt und eine beliebte Wohngegend umfasst, bleibt dunkel asphaltiert und ohne Begrünung. Stefan Bringolf, ein Architekt und Bewohner des Gebiets, äusserte Verwirrung und Ärger über den Kontrast zwischen den beiden Strassenabschnitten.
Auf Höhe des Roche-Areals sei musterhaft begrünt und entsiegelt worden. Auf dem Streckenabschnitt der Anwohner habe sich jedoch nichts geändert, sagt er gegenüber der Zeitung. Er bezeichnet die Situation als «Zweiklassensanierung». Man selber lebe in einer «Hitzehölle».
Zwei Projekte, zwei Ergebnisse
Diese «Ungleichheit» wird damit begründet, dass der Roche-Areal-Abschnitt das Ergebnis eines 2013 gestarteten Verbesserungsplans sei. Für diesen hätte der Grosse Rat rund 6,5 Millionen Franken bereitgestellt.
Der nicht begrünte Wohnabschnitt der Grenzacherstrasse wurde indes im Rahmen eines separaten Projekts saniert. Bei diesem erneuerten IWB und das Tiefbauamt Basel-Stadt gemeinsam die Leitungen.
Verärgerter Anwohner
Bringolf kritisierte zudem, dass hellerer Strassenbelag nur auf Höhe des Roche-Areals verwendet wurde. Auch gelte dort ein Tempolimit von 30, während in anderen Bereichen der Strasse höhere Geschwindigkeiten erlaubt seien.
Zudem sprach er insbesondere den Hitzeeffekt auf dem Abschnitt an, der bei moderaten Temperaturen bereits enorme Hitze erzeuge.
Begrünung wäre nie vorgesehen gewesen
Auf Anfrage der «BaZ» wies das Bau- und Verkehrsdepartement darauf hin, dass eine Umgestaltung des Anwohnerabschnitts nie vorgesehen gewesen sei. Denn der «enge Strassenquerschnitt» biete keinen Raum für Grünmassnahmen, da er für den Verkehr gebraucht werde.
Die deutliche Zweiteilung in der Begrünung der Grenzacherstrasse hat aber auch das politische Interesse geweckt. So plant laut der Zeitung SP-Grossrätin Christine Keller, ebenfalls Anwohnerin, einen politischen Vorstoss im Grossen Rat einzubringen.