Basler Künstler lässt neben Kunstmuseum Fixerstübli neu aufleben

Eva Matt
Eva Matt

Basel,

Mit seiner Installation will ein Basler Künstler an den gesellschaftlichen Zusammenprall des 1992 errichteten «Fixerstübli» neben dem Kunstmuseum erinnern.

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Kunstmuseum Fixerstübli: Pascal Trudon will mit seinen Kreationen an die gesellschaftliche Situation von 1992 erinnern. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Basler Künstler stellt das umstrittene «Fixerstübli» neben dem Kunstmuseum nach.
  • Die Installation soll ans Gassenzimmer an der Dufourstrasse von 1992 erinnern.
  • Die Ausstellung «Es war einmal beim Kunstmuseum» läuft noch bis am 4. November.

Der Aufschrei war gross, als der Kanton Basel-Stadt 1992 im idyllischen St. Alban, direkt neben dem Kunstmuseum, ein Gassenzimmer für Drogenabhängige errichtete. Die darauffolgenden Widerstände der Basler Bevölkerung und der damaligen Kunstszene zeigten rasch Wirkung: Das «Fixerstübli» wurde nach nur einem Jahr an einen anderen Ort verlegt.

25 Jahre nach Verschwinden lässt der Kunsthistoriker Pascal Trudon das Gassenzimmer neben dem Zschokke-Brunnen noch einmal aufleben. Mit seiner Ausstellung «Es war einmal beim Kunstmuseum» will er an die Auseinandersetzung zweier unterschiedlichen Welten erinnern.

Ein Jahr lang unter Junkies

Er selbst hat diese hautnah miterlebt: «Durch meine Biografie bin ich schon sehr früh mit Heroinabhängigen in Kontakt getreten», sagt Trudon gegenüber Nau. Mit Mitte 30 begleitete der Kunsthistoriker und Fotograf die Junkies ein Jahr lang mit seiner Kamera. Allerdings unter einer Bedingung: Die Portraitbilder sollten unter keinen Umständen an die Zeitungen gelangen. An die Abmachung hält sich Trudon bis heute.

Mehr Solidarität durch die Kunstszene

Genau diese Fotografien sind ab morgen Dienstag in diesem nachgebauten «Fixerstübli» neben dem Kunstmuseum zu sehen. «Die Ausstellung ladet ein, die Drogenszene vor 25 Jahren nochmals zur Kenntnis zu nehmen», sagt Trudon und fügt an: «Mir geht es bei der Ausstellung überhaupt nicht um Provokation oder um eine Abrechnung mit der Kunstszene.»

Trotzdem konnte er die Haltung der Kunstszene von damals nicht nachvollziehen: «Die Leute wussten, dass dies nur eine Interimslösung war. Ich hätte mir mehr Solidarität gewünscht. Drogen sind in unserer Gesellschaft zentral.»

Die Installation «Es war einmal beim Kunstmuseum» läuft von Dienstag, 25. September bis Sonntag, 4. November 2018.

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