Basler Polizei ermittelt in alle Richtungen bei jüdischer Metzgerei

Brendan Bühler
Brendan Bühler

Basel,

Am Wochenende wurde eine jüdische Metzgerei zwei Mal angegriffen. Der Präsident zeigt sich besorgt, die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

Die Jüdische Genossenschafts-Metzgerei vor der Sachbeschädigung.
Die Jüdische Genossenschafts-Metzgerei vor der Sachbeschädigung. - Google Streetview

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende kam es zu zwei Sachbeschädigungen bei einer jüdischen Einrichtung.
  • Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

In der Nacht auf Samstag und in der Nacht auf Sonntag kam es zu zwei Sachbeschädigungen bei der Jüdischen Genossenschafts-Metzgerei in Basel. Unter anderem wurden zwei Fenster zerstört.

«Die Polizei ermittelt in alle Richtungen», sagt Rene Gsell, Kriminalkommissar und Medienverantwortlicher bei der Staatsanwaltschaft Basel. Hinweise auf ein Motiv lägen bislang nicht vor.

Kriminaltechnik vor Ort

Die Kriminaltechnik sei vor Ort und würde abklären, ob sich verwertbare Spuren am Tatort finden liessen, die Rückschlüsse auf einen oder mehrere mögliche Täter zulassen würden. «Wir gehen in erster Linie von Sachbeschädigungen aus», so Gsell.

Es gebe immer wieder Ermittlungserfolge bei Sachbeschädigungen. Alarmierter klingt es beim Präsidenten Leopold Stefansky, Präsident der Jüdischen Genossenschaftsmetzgerei: «Es löst ungute Gefühle aus.»

Stefansky geht aufgrund der Tat von einem «rassistisch» motivierten Motiv aus. Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), sagt: «Wir warten die Ermittlungsergebnisse der Polizei ab.» Erst dann könne eine konkrete Einschätzung folgen. Der SIG sammelt Fälle von Straftaten gegenüber Menschen mit jüdischem Glauben und Einrichtungen mit Bezug zum Judentum.

Gravierender Fall

Würde aber ein antisemitisches Motiv ermittelt, dann wäre es «einer der gravierendsten Fälle» von Sachbeschädigung bei einer Einrichtungen mit Bezug zum jüdischen Glauben. Solche Vorfälle würden Besorgnis in der jüdischen Gemeinschaft wecken.  

«Die Gefahr von tätlichen Angriffe oder schweren Sachbeschädigungen ist aber relativ gering, vor allem auch im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Deutschland», so Kreutner.

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