Basler Unispital bildet neu spezielle Frauenherz-Sprechstunde an
Das Universitätsspital Basel eröffnet eine Frauenherz-Sprechstunde, um geschlechtsspezifische Risiken und Symptome bei Herzkrankheiten zu diagnostizieren
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Frauenherzen schlagen anders als diejenigen von Männern. Eine Frauenherz-Sprechstunde am Universitätsspital Basel soll mit gezielter Diagnostik und individualisierten Therapiekonzepten die spezifischen Risiken und Symptome bei kardiovaskulären Erkrankungen von Frauen in den Fokus rücken.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien die häufigste Todesursache bei Frauen, sie würden aber oft zu spät erkannt, teilte das Universitätsspital Basel am Montag mit. In der Schweiz hätten Frauen demnach schlechtere Überlebenschancen nach einem Herzstillstand, wie aktuelle Studien zeigten.
Bereits seit Jahrzehnten seien die Geschlechterunterschiede in der Medizin, insbesondere bei kardiovaskulären Erkrankungen, bekannt. Allerdings habe es in den letzten Jahren keine signifikante Verbesserung der Ungleichbehandlung der Geschlechter in der Vorsorge und in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gegeben.
Frauen würden häufig an weniger typischen Symptomen leiden wie Luftnot, Müdigkeit, Übelkeit oder unspezifischen Brustschmerzen. Dadurch könne sich die Diagnose verzögern. Zudem seien Frauen oft von besonderen Formen der Herzerkrankung betroffen, etwa der Dysfunktion der kleinsten Herzkranzgefässe oder einem Herzinfarkt ohne Engstellen der Gefässe.
Interdisziplinäre Arbeit und Forschung
Die Frauenherzsprechstunde arbeitet gemäss Communiqué interdisziplinär und engagiert sich mit dem Cardiovascular Research Institute Basel intensiv in der Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Herzerkrankungen. Neue Studien sollten dazu beitragen, die Diagnostik und die Therapie weiter zu verbessern und gezielt auf die Bedürfnisse von Frauen anzupassen.