Bauernverband fordert politische Neuausrichtung zu Pestiziden
Der Schweizer Bauernverband beklagt die Einschränkungen beim chemischen Pflanzenschutz. Dadurch drohten deutliche Ernteverluste und sogar Totalausfälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Anfangs 2023 wurden die Zulassungsvorschriften für Pflanzenschutzmittel verschärft.
- Der Bauernverband schlägt deshalb Alarm.
- Ohne genügend Pestizid-Alternativen könne es Ernteverluste und sogar -Ausfälle geben.
Der Schweizer Bauernverband (SBV) hat eine Neuausrichtung der Politik zu Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) gefordert. Weil immer mehr Mittel verboten würden und es nur wenige Alternativen gebe, drohten deutliche Ernteverluste bis hin zu Totalausfällen. Dies teilte der SBV am Dienstag mit.
Konkret forderte der SBV eine «Deblockierung» des Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel. Zudem soll das Gewässer-Monitoring weiterentwickelt werden. Zum Jahresbeginn hatte der Bundesrat die Zulassungsvorschriften für Pflanzenschutzmittel verschärft.
Zu grosse Einschränkungen beim Pflanzenschutz
Laut dem SBV ist es eine grosse Herausforderung, den Befall der Kulturen durch Krankheiten und Schädlinge zu verhindern. Dazu gehöre auch der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Der nationale Aktionsplan Pflanzenschutz und die Umsetzung des Absenkpfads Pflanzenschutz habe zu grossen Einschränkungen beim chemischen Pflanzenschutz geführt.
Über 200 Pflanzenschutz-Wirkstoffe hätten ihre Zulassung verloren und wirksame Alternativen seien nicht vorhanden. Die Liste der Kulturen ohne Schutzmöglichkeiten vor Schadinsekten oder Pilzen würde immer länger. Dies sei insbesondere beim Raps, den Kartoffeln oder bei Zuckerrüben der Fall, wie der SBV weiter mitteilt.